OHB gründet Tochterfirma für den Bau mobiler Raketenstartrampen

Deutschland will Raketen von der Nordsee aus starten. Die mobilen Startrampen soll die neue OHB-Tochter European Spaceport Company bauen.

vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Künstlerische Darstellung von Startrampen auf einem Schiff und an Land

Künstlerische Darstellung von Startrampen auf einem Schiff und an Land

(Bild: OHB)

Lesezeit: 1 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Europa soll einen flexibleren Zugang zum Weltraum bekommen. Der Bremer Raumfahrtkonzern OHB hat ein Tochterunternehmen gegründet, das die Startplatzinfrastruktur bauen soll.

European Spaceport Company werde mobile und ortsfeste Startrampen an Land und auf Schiffen bauen, teilte OHB mit. Neben den Rampen selbst werde das Unternehmen auch Bodensegmente, Kontrollzentren und Testeinrichtungen bauen sowie verschiedene Dienstleistungen anbieten.

"Europa braucht einen zuverlässigen und unabhängigen Zugang zum Weltraum", sagt OHB-Vorstandsvorsitzender Marco Fuchs. Neben Raketen gehörten dazu auch Startplätze.

OHB entwickelt und baut bereits seit Längerem Startrampen. So sind die Bremer beispielsweise über ihr Augsburger Tochterunternehmen MT Aerospace seit rund 30 Jahren am europäischen Raketenstartplatz in Kourou beteiligt. In der European Spaceport Company will OHB die Aktivitäten in diesem Bereich bündeln.

Ein Ausbau des Startplatzes im französischen Übersee-Département Französisch-Guayana wird laut OHB auch eines der ersten Projekte der European Space Company. Dort soll ein neuer Startkomplex für verschiedene Trägerraketen gebaut werden. Zudem soll das Unternehmen an der Entwicklung eines europäischen Offshore Spaceports mitarbeiten.

Videos by heise

OHB gehört zu den Mitgliedern der German Offshore Spaceport Alliance (GOSA), die seit einigen Jahren einen eigenen deutschen Weltraumhafen fordert. Ein für Sommer 2024 geplanter Test auf der Nordsee fiel jedoch aus, weil eine Genehmigung aus Großbritannien fehlte. Die GOSA will im kommenden Jahr erstmals eine Rakete von der Nordsee aus starten lassen.

(wpl)