Deutsches Robotikunternehmen Kuka will nun insgesamt 560 Stellen streichen
Kuka plant nun, rund 560 Stellen abzubauen, weil Aufträge in dreistelliger Millionenhöhe ausgeblieben sind. Der bayerische Staat will helfen.
(Bild: Kuka)
Das deutsche Robotikunternehmen Kuka mit Sitz im bayerischen Augsburg plant einen größeren Stellenabbau als bisher bekannt war. Statt wie bisher angekündigt 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen nun 560 von insgesamt etwa 3200 Beschäftigten am Standort in Augsburg ihre Arbeit verlieren. Das teilte ein Unternehmenssprecher mit. Der Stellenabbau erfolgt hauptsächlich in der Roboterproduktion, ein kleiner Teil in der Verwaltung. Der Grund für den Stellenabbau sind ausgebliebene Neuaufträge.
Kuka kämpfte 2026 mit deutlichen Auftragsrückgängen im Umfang von mehr als 100 Millionen Euro, nennt das Unternehmen als Grund für den erweiterten Stellenabbau. Das Unternehmen hatte bereits Anfang 2025 damit begonnen, schrittweise 400 Stellen abzubauen. 300 davon in der Produktion, 100 in der Holding, die ebenfalls ihren Sitz in Augsburg hat. Der Abbau sollte bis Ende 2026 sozialverträglich erfolgen. Das Unternehmen hatte dazu einen Sozialplan aufgestellt.
Schlechte Auftragslage und Konkurrenz aus Fernost
Die jetzt zusätzlich angekündigten Stellenstreichungen ergeben sich aus der derzeit angespannten schlechten Marktlage, insbesondere der Autoindustrie. Die Nachfrage nach Industrierobotern sei daher stark gesunken, Neuaufträge seien in einem Umfang von 100 Millionen Euro allein im Jahr 2025 ausgeblieben. Das Robotikunternehmen produziert deshalb weniger Roboter, sodass Mitarbeiter entlassen werden müssen. Zugleich steige auch die Konkurrenz aus dem asiatischen Raum. Kuka selbst befindet sich in der Hand der chinesischen Midea Group.
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Neben den Entlassungen sei es auch möglich, Stellen "für bestimmte Bereiche" nach Ungarn auszulagern, um Kosten zu senken, heißt es von Kuka-Chef Christoph Shell laut Augsburger Allgemeine. In Ungarn würden derzeit bereits etwa 1500 Menschen für das Unternehmen arbeiten.
Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, will der Freistaat Bayern Kuka finanziell unterstützen, um möglichst viele Stellen zu erhalten. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sowie der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hätten zu diesem Zweck bereits Gespräche mit dem Unternehmen geführt. Die bayerische Staatsführung habe Kuka angeboten, staatliche Unterstützung in Form von Forschungsförderung und Transformationsmaßnahmen zukommen zu lassen. Wie die genaue Ausgestaltung der Unterstützung aussehen soll, werde in weiteren Gesprächen zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem Robotikunternehmen geklärt. Wirtschaftsminister Aiwanger machte allerdings deutlich, dass für die staatlichen Zuwendungen auch eine Gegenleistung erwartet wird. Die Bedingung: Es sollen möglichst viele Arbeitsplätze in Bayern erhalten bleiben.
(olb)