Hohe DRAM- und Flash-Preise bremsen Verkäufe von Notebooks, Smartphones und PCs

Marktforscher senken ihre Prognose für 2026: Wegen hoher Preise für RAM und Flash-Speicherchips erwarten sie geringeres Wachstum bei Computern und Handys.

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Älterer Mensch am Smartphone vor dem Laptop

(Bild: mrmohock/Shutterstock.com)

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Die hohen und weiter steigenden Preise für DRAM- und NAND-Flash-Speicherchips bremsen im kommenden Jahr das Wachstum einiger Marktsegmente, meint die taiwanische Firma Trendforce. Sie reduziert beispielsweise ihre Prognose für Smartphones deutlich: Bisher erwartete Trendforce für 2026 ein Nullwachstum bei den Stückzahlen, nun einen Rückgang um 2 Prozent.

Auch bei Notebooks erwartet Trendforce 2026 einen Rückgang der verkauften Stückzahlen um 2,4 Prozent statt eines Wachstums um 1,7 Prozent.

Einerseits würden hohe Preise für LPDDR5X- und DDR5-SDRAM-Chips sowie für Flash-Speicher zu teureren Geräten führen, was die Kauflaune dämpfe, meint Trendforce. Andererseits dürfte es kleineren Smartphone-Marken schwerfallen, überhaupt genügend DRAM-Chips zu beschaffen.

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Trendforce geht davon aus, dass Smartphones und Notebooks der unteren Preisklassen stärker von den steigenden Beschaffungskosten für Speicherchips betroffen sein werden. Bei billigeren Geräten hätten die Preise der Speicherchips einen höheren Anteil an den gesamten Herstellungskosten als bei teureren Geräten, zudem sei gleichzeitig die Profitmarge geringer.

Wenn Chips knapp werden, dürften die Hersteller sie zudem eher in teurere Produkte mit höheren Profiten einbauen. Laut Branchenkennern soll die gesamte weltweite Produktion von NAND-Flash-Chips für 2026 bereits weitgehend ausverkauft sein.

Trendforce hält bei Smartphones sogar eine Marktbereinigung für möglich, also dass einzelne Hersteller aus dem Markt aussteigen, weil sich das Geschäft für sie nicht mehr lohnt.

Große Marken hingegen schließen tendenziell längerfristige Zulieferverträge. Samsung ist als weltgrößter Hersteller sowohl von Speicherchips als auch als großer Smartphone-Hersteller weniger auf Zulieferer angewiesen.

Derzeit machen die Kosten für Speicherchips (Arbeitsspeicher/DRAM und Flash für die SSD) laut Trendforce zwischen 10 und 18 Prozent der gesamten Herstellungskosten eines Notebooks aus. 2026 könnte dieser Anteil auf mehr als 20 Prozent steigen.

Die gestiegenen Kosten könnten die Hersteller aber nicht in voller Höhe an die Käufer der Geräte weitergeben. Denn es sei absehbar, dass die Nachfrage eher schwach ausfallen wird. Trendforce erwartet, dass manche Hersteller deshalb die Entwicklung neuer Modelle verzögern könnten, um Kosten zu sparen.

(ciw)