Verbindungen nach China: TP-Link wirft Netgear Verleumdungskampagne vor

TP-Link wurde in China gegrĂĽndet und wegen der Verbindungen in die Volksrepublik steht der Konzern in den USA unter Beobachtung. Daran soll Netgear schuld sein.

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Router, der aussieht, als ob er einem Außerirdischen gehört. Hintergrund ist Lila.

(Bild: Evgeny Ostroushko/Shutterstock.com)

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Der Routerhersteller TP-Link hat in den USA eine Klage gegen Netgear eingereicht und wirft dem Konkurrenten vor, eine Verleumdungskampagne initiiert zu haben, um die Kundschaft abzuschrecken. Das berichtet Bloomberg und ergänzt, dass TP-Link darin finanzielle Einbußen in Höhe von weit über einer Milliarde US-Dollar in diesem Jahr beklagt. TP-Links Verbindungen nach China sind in den vergangenen Monaten stark in den Fokus der US-Öffentlichkeit geraten, ein Verkaufsverbot wurde immer wahrscheinlicher. Die Firma beschuldigt jetzt Netgear, dahinterzustecken und damit unter anderem gegen eine Vereinbarung in einem Patentstreit zu verstoßen. Die Klage wurde im US-Bundesstaat Delaware eingereicht.

TP-Link wirft Netgear vor, die Vorstellung der eigenen Geschäftszahlen dafür genutzt zu haben, "um Unwahrheiten" zu verbreiten, zitiert Bloomberg weiter. Außerdem habe der Konkurrent Desinformation über TP-Links Verbindungen nach China an angebliche Computerexperten und Podcaster weitergegeben. Dabei habe sich Netgear erst 2024 im Zuge der Beilegung eines Patentstreits dazu verpflichtet, den Konkurrenten nicht zu verunglimpfen. Vor Gericht verlangt TP-Link demnach jetzt nicht nur Maßnahmen, um die Verleumdungskampagne zu beenden, sondern auch Schadenersatz für die erlittenen Einbußen (Az.: TP-Link Systems v. Netgear, 25-cv-1396).

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TP-Link wurde vor drei Jahrzehnten in China gegründet, später aber aufgeteilt. Obwohl der Konzern seitdem aus einem US-amerikanischen und einem chinesischen Teil besteht, macht der mit Sitz in Kalifornien noch immer einen substanziellen Teil seines Geschäfts in China. Die Router von TP-Link gehören zu den am weitesten verbreiteten in den USA, über den genauen Marktanteil herrscht aber Unklarheit. Anfang des Jahres hat das US-Justizministerium Ermittlungen eingeleitet, um herauszufinden, ob TP-Link die Konkurrenz gezielt mit Kampfpreisen unterboten hat, um sich Marktanteile zu sichern und die Preise anheben zu können, wenn andere Hersteller aus dem Markt gedrängt wurden. Wegen angeblicher Sicherheitsgefahr droht den Routern inzwischen zudem ein Verkaufsverbot.

(mho)