Windows wird zum Desktop mit KI-Automatisierung
Microsoft hat in der Insider-Vorschau "Copilot Actions" eingebaut. Die laufen auf einem speziellen Windows-Desktop.
Die Buchstaben AI umfliegen Haken und Warndreiecke.
(Bild: tadamichi/Shutterstock.com)
Die Microsoft-Copilot-App soll jetzt deutlich mächtiger werden. Mit "Copilot Actions" kann der KI-Assistent komplexere Aufgaben lösen. Die soll er auf einem "Agent Workspace" innerhalb von Windows erledigen.
In der Insider-Vorschau-Ankündigung der Copilot-App erklärt Microsoft beispielhaft, welche Aufgaben die KI-Agenten erledigen können sollen. "Beschreibe die zu erledigende Aufgabe in eigenen Worten, und der Agent versucht sie zu lösen", schreiben die Redmonder Entwickler. Dazu interagiere der KI-Agent mit dem Desktop und Web-Apps in einer abgeschotteten Umgebung, die losgelöst von der interaktiven Benutzersitzung ist. "Ob du Hilfe beim Sortieren der Urlaubsfotos oder des Download-Ordners brauchst, Dateien konvertieren willst oder Informationen aus einem PDF ziehen willst, Copilot Actions kann die schwere Arbeit übernehmen", wirbt Microsoft für die KI-Funktion.
Windows wird damit zur Oberfläche für ein automatisch arbeitendes KI-System. In einem Blog-Beitrag erörtert Microsoft die experimentelle Funktion: Ein Agent Workspace ist ein separater, abgetrennter Raum in Windows, in dem Interessierte KI-Agenten Zugriff auf Apps und Dateien gewähren können, sodass sie im Hintergrund Aufgaben erledigen können, während der Rechner normal weiter nutzbar bleibt. "Jeder Agent arbeitet mit seinem eigenen Konto, das sich vom Nutzerkonto unterscheidet", erklärt Microsoft, "der dedizierte Agenten-Zugang sorgt für eine klare Trennung zwischen Agententätigkeiten und der eigenen, was aufgabenbezogene Autorisierung und Isolation zur Laufzeit ermöglicht".
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Isolierte Windows-Sitzungen
Microsoft erklärt weiter: "Dadurch lassen sich Aufgaben an Agenten delegieren und dabei die volle Kontrolle, Sichtbarkeit der Agentenaktionen und die Möglichkeit der Zugriffsverwaltung jederzeit erhalten." Agenten erhalten typischerweise Zugriff auf bekannte Ordner oder bestimmte geteilte Ordner. Das spiegelt sich in den Ordner-Zugriffskontrolleinstellungen wider. Jeder Agent erhält einen eigenen Workspace mit eigenen Berechtigungen. Windows soll im Laufe der Zeit unterschiedliche Arten von Workspaces mit unterschiedlichen Möglichkeiten erhalten.
Die initiale Vorschauversion läuft in einer separaten Windows-Session, wodurch Agenten mit Apps parallel zu angemeldeten Nutzern arbeiten können. Allgemein sei das eine effizientere Lösung als vollständige virtuelle Maschinen wie die Windows Sandbox, während dennoch Isolierung zur Sicherheit gegeben ist, parallele Ausführung unterstützt und Nutzern die Kontrolle ermöglicht wird. Die "Nutzererfahrung" und das Sicherheitsmodell sind jedoch noch Gegenstand von Verfeinerungen.
In der Insider-Vorschau-Ankündigung erklärt Microsoft, dass Interessierte "Take Action" im Drowpdown-Menü des Kompositor-Bereichs auswählen sollen. Zugriff auf Dateien oder Ordner gewährt man durch die Auswahl von "Attach File" oder "Attach Folder" unter der "+"-Schaltfläche. Copilot braucht dann einen Moment, um einen Desktop zu erstellen, und fängt dann an, an der Aufgabe zu arbeiten. Die Funktion steht ab der Copilot-App-Version 1.25112.74 in den Insider-Kanälen zum Testen bereit – allerdings nicht im Europäischen Wirtschaftsraum, wie so viele frühe KI-Funktionen.
Die Funktion fügt sich ein in die lange Reihe an KI-Zusätzen, die Microsoft auf der Ignite 2025 vorstellt.
(dmk)