Proxmox veröffentlicht Virtual Environment 9.1 mit OCI-Support

Die neue Version von Proxmox Virtual Environment 9.1 erstellt LXC-Container aus OCI-Images, speichert vTPM-Status im qcow2-Format und verbessert SDN-Monitoring.

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Screenshot von Proxmox VE 9.1
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Von
  • Michael Plura
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die Wiener Proxmox Server Solutions GmbH hat ihr Proxmox Virtual Environment (VE) 9.1 veröffentlicht. Es basiert auf Debian GNU/Linux 13.2 "Trixie" samt der aktualisierten Pakete und Bugfixes. Proxmox VE 9.1 verwendet nicht den Standard-Linux-Kernel von Debian, sondern einen angepassten Linux-Kernel 6.17.2-1. Ein leicht auf Version 10.1.2 aktualisiertes QEMU sorgt für die Emulation und Virtualisierung der virtuellen Maschinen (VMs).

Auch LXC für Linux-Container wird nun in Version 6.0.4 verwendet. OpenZFS 2.3.4 ist für den Zugriff auf Massenspeicher zuständig. Verteilte Speicherlösungen stellt Ceph 19.2.3 "Squid" bereit.

Open Container Initiative-Images (OCI) können jetzt direkt als Vorlage für LXC-Container genutzt werden. Sowohl vollständige System-Container als auch schlanke Anwendungs-Container beispielsweise für Micro-Services werden unterstützt. Container lassen sich so schnell und einfach über den herstellerunabhängigen OCI-Standard auch in Proxmox VE 9.1 integrieren.

Angeblich sollen auch Probleme mit Docker-Containern, die in Proxmox VE LXC-Container importiert wurden, gelöst sein. Der gesamte Bereich des OCI-Imports für LXC-Container läuft noch unter "tech-preview", ist also mit etwas Vorsicht zu genießen (siehe auch den Thread zu Proxmox VE 9.1 im Proxmox-Forum).

Virtuelle Maschinen wie beispielsweise Windows, die TPM voraussetzen, können mit Proxmox VE 9.1 komplett inklusive des aktuellen TPM-Status im qcow2-Format über unterschiedliche Storage-Typen hinweg gespeichert werden. Proxmox VE 9.1 bietet eine feinere Steuerung für Nested Virtualization, indem ein neues vCPU-Flag das gezielte Aktivieren dieser Funktion in einzelnen VMs ermöglicht. Dadurch erhalten Administratoren mehr Flexibilität und Kontrolle, ohne dem Gast zwingend den vollständigen Host-CPU-Typ zuweisen zu müssen.

iX-Workshop: Proxmox VE-Cluster mit Ceph-Speichersystem einrichten
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Die GUI bietet nun ein detaillierteres Status-Reporting für den SDN-Stack, einschließlich der aktuell verbundenen Gäste auf lokalen Bridges und VNets sowie der in EVPN-Zonen gelernten IP- und MAC-Adressen. Zudem sind Fabrics jetzt im Ressourcenbaum sichtbar und zeigen wichtige Netzwerkinformationen wie Routen, Nachbarn und Interfaces an.

Proxmox VE 9.1 bietet eine erste Integration von Intel TDX (Trust Domain Extensions), um auf geeigneten Intel-CPUs die Isolation des Gastarbeitsspeichers vom Host zu ermöglichen. Das erfordert auch Gast-Unterstützung und funktioniert derzeit noch nicht mit Windows und bietet keine Live-Migration. Mit Intel TDX und AMD SEV bietet Proxmox VE 9.1 damit eine grundlegende Unterstützung der wichtigsten herstellerspezifischen Confidential-Computing-Technologien.

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Bulk-Aktionen lassen sich nun nicht mehr nur auf einzelnen Nodes, sondern auch auf Datacenter-Ebene ausführen, sodass viele virtuelle Gäste zentral gestartet, heruntergefahren, suspendiert oder migriert werden können. Diese neuen Datacenter-weiten Aktionen sind per Rechtsklick auf das Datacenter im Ressourcenbaum erreichbar.

Sämtliche Verbesserungen und Neuerungen sowie mögliche Probleme beim Upgrade von Proxmox VE 9.0 auf 9.1 sind in der Proxmox-Roadmap detailliert beschrieben. Proxmox VE 9.0 steht als Open-Source-Software ab sofort zum Download bereit und darf kostenlos eingesetzt werden. Den Zugriff auf das Enterprise-Repository gibt es ab 115 Euro (netto) pro Jahr, professioneller Support kostet zwischen 355 und 1060 Euro (netto) pro Jahr und CPU-Sockel.

Siehe auch:

(axk)