Kurznachrichtendienst X: Neue Herkunftsangabe bei Konten sorgt für Aufregung

Auf X kann man seit dem Wochenende einsehen, aus welchem Staat Konten befüllt werden und teilweise passt das gar nicht zu deren Angaben. Die Aufregung ist groß.

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X-Logo auf einem Smartphone

(Bild: sdx15/Shutterstock.com)

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Auf dem Kurznachrichtendienst X hat am Wochenende eine Änderung für Aufregung gesorgt, weil der jetzt einsehbare, angebliche Herkunftsort von Accounts teilweise nicht zu deren Beschreibung passen schien. Das hat bislang von allem Konten getroffen, die den US-Präsidenten Donald Trump und dessen Politik unterstützen, denn teilweise befinden die sich laut X in "Osteuropa (Nicht-EU)", oder Nigeria. Nikita Bier von X hat bereits "ein paar Unstimmigkeiten" eingestanden, die sollen bis Dienstag behoben sein. Teilweise wurden Angaben auch bereits korrigiert, so stammten angeblich sogar Accounts der US-Regierung aus Israel. Ein Informationstext zu der Angabe weist darauf hin, dass sie falsch sein kann.

Nikita Bier, der bei X Produktchef ist, hat die Einführung der neuen Anzeige am Samstag angekündigt. Damit wolle man sichtbar machen, in welchem Land oder in welcher Region ein Account seinen Standort habe. Das sei "ein wichtiger erster Schritt, um die Integrität des globalen Dorfplatzes abzusichern". Später sollen weitere Wege hinzukommen, um die Authentizität der Inhalte sicherzustellen, die auf dem Kurznachrichtendienst verbreitet werden. Nachdem in der Folge zahlreiche Accounts von Donald Trumps MAGA-Bewegung einen Herkunftsort weit außerhalb der USA aufgewiesen haben, wurde die Funktion pausiert, kam dann aber rasch wieder. Öffnet man jetzt ein Konto, kann man über einen Klick auf das dort angezeigte Beitrittsdatum die Account-Informationen einsehen.

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Das Hin und Her am Wochenende sowie die ersten bereits getätigten Änderungen von X deuten darauf hin, dass es bei der Umsetzung tatsächlich Fehler gegeben hat. Vorstellbar ist, dass die Systeme des Kurznachrichtendiensts etwa bei der Nutzung von VPN-Diensten Probleme bekommen, den korrekten Herkunftsort zu ermitteln. Teilweise dürften große Accounts mit hunderttausenden Followern aber tatsächlich nicht aus den USA stammen, obwohl deren Inhalte fast ausschließlich an Menschen dort gerichtet werden und Unmut schüren sollen. Manche Accounts, die noch am Wochenende angeblich aus Pakistan oder anderen Staaten aktiv waren, werden inzwischen wieder anderen Staaten zugeordnet, andere aber nicht. Nikita Bier hat über die Aufregung gewitzelt.

(mho)