"Teammates": Ubisoft experimentiert mit KI-Mitspielern

KI-Mitspieler, die Sprachbefehle befolgen und mit dem Spieler ĂĽber die Story diskutieren: Das testet Ubisoft mit der spielbaren Demo "Teammates".

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Screenshot aus Teammates

(Bild: Ubisoft)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Ubisofts R&D-Abteilung arbeitet an generativen KI-Mitspielern und -Assistenten, die neue Spielerlebnisse eröffnen könnten. In der spielbaren Demo "Teammates" hat Ubisoft zwei KI-NPCs eingebaut, die auf Sprachbefehle des Spielers reagieren und spielerische Anweisungen befolgen. Zudem kann man sich mit den NPCs, deren Persönlichkeit zuvor von Autoren definiert wurde, über die Spielwelt und die Story unterhalten.

Die KI-Teammitglieder können laut Ubisoft die Absicht und den Tonfall der Spieler interpretieren, um flüssig und kontextabhängig zu reagieren. Ubisoft testet die Teammates aktuell im Kontext eines Shooters, in dem die KI-Mitspieler die Rolle von zwei Roboterbegleitern einnehmen. Das ist als Art spielbare Demo zu verstehen – ob und in welcher Form die Technik ihren Weg auch in Videospielen für Endverbraucher finden wird, bleibt abzuwarten.

Ubisoft sieht jedenfalls großes Potenzial in den KI-Mitspielern: "Die Spiele von morgen werden Spielenden weit mehr zuhören, sie verstehen und auf sie reagieren als heute", sagt Xavier Manzanares, Director of Gameplay GenAI bei Ubisoft. "Unsere Forschung gibt einen Einblick, was adaptives, generatives Spielen zusätzlich zu bewährten Spielsystemen beitragen könnte."

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Sorgen über generative KI in Videospielen will Ubisoft ernst nehmen. Das Ziel sei nicht, Kreativschaffende zu ersetzen, sondern ihre Kreativität mit der Technik zu kombinieren: Anstatt wie bisher jede Dialogoption einzeln zu schreiben, sollen Autoren die Persönlichkeit von KI-NPCs "schreiben".

"Anfangs hatte ich die gleichen Bedenken wie viele andere", sagt Ubisofts Narrative Director Virginie Mosser. Doch das Gegenteil sei der Fall: "Ich schreibe weiterhin die Geschichte und die Persönlichkeiten der Charaktere, aber anstatt fester Dialogzeilen schaffen wir eine Art Rahmen, der es NPCs ermöglicht, innerhalb der Welt zu improvisieren." Demnach können die KI-NPCs improvisieren, halten sich aber an die Regeln, die ihre Designer definiert haben.

Zudem hat Ubisoft einen KI-Assistenten namens Jaspar vorgestellt, der auf derselben Technik aufgebaut ist. Jaspar kann auf Sprachbefehle hin beispielsweise mit den Spieloptionen interagieren. So können Spieler Jaspar etwa auftragen, Grafikoptionen zu ändern oder einen Farbenblindheitsmodus zu aktivieren. Außerdem kann der Assistent bei Missionen helfen, indem er etwa das Spielziel erklärt oder Gameplay-Tipps gibt. Auf Wunsch hebt Jaspar wichtige Elemente wie interaktive Objekte oder Gegner optisch hervor.

Ubisofts KI-Assistent Jaspar kann MenĂĽs konfigurieren und mit der Spielwelt interagieren, um beispielsweise Objekte hervorzuheben.

(Bild: Ubisoft)

Ubisoft testet Teammates aktuell mit "ein paar Hundert Spielern" im Rahmen eines geschlossenen Spieltests, um Feedback zu sammeln. Ausgehend davon sollen die Teammates verbessert und ausgebaut werden, bevor die Technik perspektivisch auch in "richtigen" Videospielen zum Einsatz kommen könnte.

(dahe)