Star Catcher beamt Energie mit Rekordleistung
Star Catcher will Satelliten im All drahtlos mit Energie versorgen. Das Unternehmen hat die optische Energieübertragung demonstriert und die DARPA übertroffen.
Star Catcher testet drahtlose optische Energieübertragung
(Bild: Star Catcher)
Das US-Unternehmen Star Catcher Industries hat nach eigenen Angaben einen neuen Rekord in der drahtlosen, optischen Energieübertragung aufgestellt und zudem ein Fahrzeug angetrieben. Das Unternehmen plant, künftig Satelliten im All mit dieser Technik mit Energie zu versorgen.
Für die Energieübertragung nutzt Star Catcher Laser mit verschiedenen Wellenlängen. Diese werden auf handelsübliche Photovolatikmodule gerichtet. Mit diesem Versuchsaufbau auf dem Gelände des Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida sei es gelungen, elektrische Energie mit einer Leistung von 1,1 Kilowatt zu übertragen, teilte Star Catcher mit. "Diese Ergebnisse zeigen die Zuverlässigkeit und Reife unseres Konzeptes für ein resilientes orbitales Stromnetz", sagte Andrew Rush, Chef und einer der Gründer des Unternehmens.
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Damit hat Star Catcher nach eigenen Angaben den bisherigen Rekord übertroffen. Den stellte die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums, im Mai auf: Im Rahmen des Projekts Persistent Optical Wireless Energy Relay (POWER) wurde 30 Sekunden lang eine Leistung von 800 Watt über eine Distanz von knapp 9 Kilometer übertragen.
Star Catcher hat hingegen keine Angaben über Distanz und Dauer der Energieübertragung gemacht. Es wurde lediglich mitgeteilt, dass während der Testkampagne insgesamt über 10 Megajoule Energie übertragen worden seien.
Zu dieser Kampagne gehört auch, ein Fahrzeug mit Energie zu versorgen: Die Akkus des Mondfahrzeugs Moon RACER Lunar Terrain Vehicle des US-Raumfahrtunternehmens Intuitive Machines wurden drahtlos geladen. Star Catcher habe demonstriert, wie künftig Fahrzeuge auf der Mondoberfläche aus dem All mit Energie versorgt werden könnten, teilte Intuitive Machines mit.
Strom für Satelliten
Ziel von Star Catcher ist, elektrische Energie an Satelliten oder andere Raumfahrzeuge zu übertragen. Die Stromversorgung sei "der fundamentale limitierende Faktor" für Satelliten. Diese brauchten für Anwendungen wie Satelliteninternet oder Erdbeobachtung mithilfe von Künstlicher Intelligenz mehr Strom. Sie mit größeren Solarpaneelen auszustatten, würde jedoch mehr Gewicht und damit höhere Transportkosten bedeuten.
Hier soll das Star-Catcher-System Abhilfe schaffen: Das Unternehmen stellt sich vor, Satelliten, Power Nodes genannt, ins All zu schießen, die Sonnenlicht mit Fresnel-Linsen sammeln. Das Licht wird konzentriert und in Form von Laserlicht ausgestrahlt. Satelliten, Raumfahrzeuge oder eben Mondrover fangen das Licht mit ihren Solarpaneelen auf, die dann Strom liefern. Durch die Konzentration des Lichts kann laut Star Catcher der Wirkungsgrad der Solarpaneele um das Doppelte bis das Zehnfache verbessert werden.
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Im kommenden Jahr will Star Catcher erstmals die Energieübertragung im Orbit demonstrieren. Sechs namentlich nicht genannte Satellitenbetreiber haben laut Star Catcher bereits Verträge mit über die Abnahme von Strom im Orbit geschlossen. Der Gesamtwert habe einen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr bis Ende des Jahrzehnts.
(wpl)