Qualcomm-NPU statt Nvidia: Dell bietet Mobil-Workstation mit neuer Technik an

Neue Varianten des Dell Pro Max 16 Plus verwenden eigenständige KI-Beschleuniger von Qualcomm anstelle einer Nvidia-GPU.

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Aufgeklapptes Dell-Notebook vor blau-weiĂźem Hintergrund

(Bild: Dell)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Dell rüstet das eigene Notebook Dell Pro Max 16 Plus zur Linux-KI-Workstation um. Drei Varianten verwenden KI-Beschleuniger aus Qualcomms Chipfamilie Cloud AI 100 alias AIC100. In den Notebook-Varianten sind zwei AIC100-Beschleuniger aufgelötet, die sich 64 GByte LPDDR5X-RAM unabhängig vom restlichen Systemspeicher teilen, offenbar mit einer Transferrate von 272 GByte/s.

Ein AIC100 integriert 16 Rechenkerne mit VLIW-Architektur (Very Long Instruction Word) und 144 MByte SRAM-Cache. Insgesamt sind es also 32 Kerne, die sich gegenĂĽber Anwendungen wie ein einzelner Beschleuniger verhalten sollen. Qualcomm stellte die Chipfamilie Cloud AI 100 ursprĂĽnglich schon 2019 vor, damals mit 7-Nanometer-Fertigungstechnik. Die Auslieferung erfolgt erst seit diesem Jahr. Dell ersetzt damit die bisher eingesetzten Blackwell-GPUs von Nvidia, die in separaten Konfigurationen weiterhin verfĂĽgbar bleiben.

Dell und Qualcomm bewerben die AIC100-Chips fĂĽr die Inferenz, also zum AusfĂĽhren fertig trainierter KI-Algorithmen. Laut Hersteller laufen KI-Modelle mit bis zu 120 Milliarden Parametern lokal. Im Fokus steht die FP16-Rechenleistung mit 16-bittigen Gleitkommawerten von bis zu 400 Teraflops. Die maximale elektrische Leistungsaufnahme sollte laut Qualcomm-Datenblatt bei 150 Watt fĂĽr beide AIC100-Chips zusammen liegen.

Das Dell Pro Max 16 Plus ist ausschlieĂźlich mit Intel-Prozessoren der Familie Arrow Lake-HX verfĂĽgbar, bis hin zum 24-Kerner Core Ultra 9 285HX. Optionen mit den Qualcomm-Prozessoren Snapdragon X Elite gibt es nicht.

Das könnte auch am Software-Support liegen: Qualcomm bietet das eigene Cloud AI SDK zur Software-Entwicklung aktuell nur für Linux beziehungsweise für virtuelle Maschinen und Docker- oder Kubernetes-Container an. Dell installiert Ubuntu 24.04 LTS vor. Die Snapdragon-Prozessoren laufen dagegen nur schlecht unter Linux. Anfang 2026 will Dell Windows-Konfigurationen nachreichen. Das Notebook stellt primär ein mobiles Developer-Kit zur KI-Entwicklung dar.

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Alle Varianten des Dell Pro Max 16 Plus mit Qualcomm-Beschleuniger nutzen ein 16 Zoll großes IPS-Display mit 1920 x 1200 Pixeln, in den teureren Konfigurationen mit 120 Hertz. Hinzu kommen 64 bis 128 GByte RAM (zusätzlich zu den 64 GByte der KI-Beschleuniger) und eine 1 bis 4 TByte große SSD.

Anschlussseitig gibt es unter anderem zweimal Thunderbolt 5, einmal Thunderbolt 4, RJ45 fĂĽr 2,5-Gigabit-Ethernet und HDMI 2.1. Kabellos ist Wi-Fi 7 an Bord. Das Gewicht liegt bei 2,55 kg.

Interessierte müssen derweil tief in die Tasche greifen. Die günstigste Konfiguration mit 60-Hertz-Display, 64 GByte RAM und 1-TByte-SSD kostet knapp 7040 Euro inklusive Steuern. Die Variante mit 128 GByte RAM und 4-TByte-SSD schlägt mit gut 9500 Euro zu Buche. Bislang gibt es die Qualcomm-Varianten ausschließlich im Dell-Shop.

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