Freitag: Cyberangriffe auf US-Radiosender, TSMC-Vorwürfe an neuen Intel-Manager
Fake-Radiomeldungen durch Cyberangreifer + Verdacht auf TSMC-Geheimnisverrat + Energiemix mehrheitlich erneuerbar + Österreichs Server Housing + X-Feed änderbar
(Bild: Shutterstock.com/Sunny studio)
Durch Cyberangriffe auf US-Rundfunkanstalten wurden gefälschte Warnmeldungen und Obszönitäten gesendet. Offenbar wurden unzureichend gesicherte Geräte angegriffen, die Programminhalte vom Studio zu entfernten Sendern übertragen. Die zuständige US-Aufsichtsbehörde nimmt die Sender und Rundfunkveranstalter in die Pflicht. Derweil hat ein hochrangiger Mitarbeiter TSMC verlassen und bei Intel angeheuert. Jetzt wirft ihm der taiwanische Chipfertiger Geheimnisverrat vor. Intel widerspricht zwar, aber da der Manager gegen das nationale Sicherheitsgesetz Taiwans verstoßen haben könnte, wurden seine Häuser durchsucht und Eigentümer beschlagnahmt. In Deutschland hat sich der Energiemix seit 2005 deutlich von fossilen und nuklearen zu erneuerbaren Quellen verschoben. 2025 hat vor allem die Solar-Stromerzeugung zugelegt. Bereits letztes Jahr stammten 54 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus regenerativen Energieträgern. Diese Entwicklung setzt sich 2025 fort – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Videos by heise
Cyberangriffe auf verschiedene US-Rundfunkanstalten haben jüngst zur Ausstrahlung obszönen Materials und zum Missbrauch des Alarmsignals des US-amerikanischen Notfallwarnsystems Emergency Alert System geführt. Die Federal Communications Commission (FCC) erinnert die Rundfunkveranstalter als zuständige Aufsichtsbehörde deshalb an ihre Verantwortung für die Gewährleistung der Sicherheit ihrer Rundfunknetze und -systeme. Die FCC vermutet, dass diese jüngsten Hackerangriffe durch eine kompromittierte Studio-Sender-Verbindung verursacht wurden. Die Angreifer würden häufig auf unzureichend gesicherte Geräte des Schweizer Netzwerk-Audio-Unternehmens Barix zugreifen und diese für eigene Audiodaten umkonfigurieren, so die FCC: Cyberkriminelle kapern Radiostreams in den USA.
In Taiwan haben Ermittler die Häuser des früheren Senior-Vizepräsidenten TSMCs, Lo Wei-jen, durchsucht, nachdem der taiwanische Auftragsfertiger dem Manager vorwirft, Geschäftsgeheimnisse an Intel zu verraten. Lo hatte seinen Posten bei TSMC im Juli aufgegeben und wollte sich einer akademischen Einrichtung anschließen, hat im Oktober aber eine leitende Position bei Intel angetreten. Daraufhin hat TSMC seinen ehemaligen Mitarbeiter in Taiwan auf möglichen Geheimnisverrat verklagt, denn vor seinem Wechsel hat Lo angeblich Informationen zu neuen Fertigungstechnologien gesammelt. Intel weist die Vorwürfe zurück. Da Lo auch im Verdacht steht, gegen Taiwans nationales Sicherheitsgesetz zu verstoßen, kam es in Taiwan zu Hausdurchsuchungen bei dem früheren TSMC-Manager nach dessen Wechsel zu Intel.
In Deutschland kommt dagegen die Energiewende voran: Erneuerbare Quellen speisten 2024 und Anfang 2025 die Mehrheit des hierzulande verbrauchten Stroms in die Netze ein. Laut dem aktuellen Monitoringbericht 2025 zu den deutschen Strom- und Gasmärkten, den die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt jetzt vorgelegt haben, stammten 2024 bereits 54 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus regenerativen Energieträgern. Diese Zahl markiert einen tiefgreifenden Wandel des Energiemixes, der sich seit 2005 kontinuierlich von fossilen und nuklearen hin zu sauberen Quellen verschoben hat. Insbesondere die Solarenergie verzeichnete die höchste Steigerung in der Stromproduktion, was den konsequenten Ausbau in diesem Sektor belegt: Erneuerbare decken in Deutschland mehr als die Hälfte des Bruttostromverbrauchs.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
In Österreich gibt der Mobilfunk- und Festnetzbetreiber Hutchison Drei Austria das Geschäft mit Server Colocation auf, um sich besser auf sein Kerngeschäft konzentrieren zu können. Die Housing-Dienstleistungen werden zum Ende des ersten Quartals 2026 eingestellt. Seine mehr als Hundert Firmenkunden müssen ihre Server aber nicht umziehen, denn Drei übergibt den bislang genutzten Standort samt Kunden an den Business-ISP next layer. Durch die Übergabe erwirbt next layer seinen vierten Standort in Wien. Im Gespräch mit heise online hat der eigentümergeführte Provider Investitionen angekündigt. Die bereits vorhandene Glasfaseranbindung next layers wird mehrfach redundant ausgebaut. Vor Ort geplant sind zudem zusätzliche direkte Zusammenschaltungen mit anderen Netzen: Hutchison 3 Austria gibt Server Housing auf.
Forscher der Stanford University haben ein Tool entwickelt, um die parteipolitische Feindseligkeit in einem Feed der Online-Plattform X spürbar zu verringern. Dabei werden keine Inhalte geblockt, sondern durch eine Browser-Erweiterung nur neu angeordnet. Die Studie deutet auch darauf hin, dass es eines Tages möglich sein könnte, den Nutzern die Kontrolle über ihre eigenen Social-Media-Algorithmen zu überlassen – nicht nur bei X (ehemals Twitter), sondern auch auf anderen Plattformen. Nach Ansicht von nicht an der Studie beteiligten Wissenschaftlern stützt die Studie die grundsätzliche Aussage, dass Feed-Sortierung nicht neutral ist. Sie wirkt auf Emotionen und damit auf affektive Polarisierung: Stanford-Tool kann politische Feindseligkeit auf X verringern.
Auch noch wichtig:
- Die PDF-Software Stirling PDF ist in Version 2.0 erschienen. Das Open-Source-Tool bietet künftig Desktop-Apps, Textbearbeitung – und ein neues Lizenzmodell: Großes Update der Stirling PDF 2.0 Open-Source-Alternative zu Adobe Acrobat.
- Der V6 TDI für Audi A6 und Q5 soll mit Triebstrang- und Startergenerator plus elektrisch angetriebenem Lader ein Anfahrverhalten ähnlich einem E-Auto bieten: Mit Dreiliter-TDI für Audi A6 und Q5 Diesel fast so gut anfahren wie ein E-Auto.
- Tesla hat einen Ladepark mit über 160 Ladepunkten fertiggestellt. Der Strom kommt tagsüber aus Solarmodulen und nachts aus Akkus: Teslas größter Ladepark Oasis geht vollständig in Betrieb.
- Ein neues Simulationstool des MIT zeigt, dass aktuelle KI-Systeme bereits 11,7 Prozent des US-Arbeitsmarkts ersetzen könnten – vor allem in Verwaltung und Finanzen: Simulationstool zeigt auf, wo überall Jobs durch KI ersetzt werden können.
- Trotz einer deutlichen Verfehlung von Mobilfunk-Ausbauzielen stoppt die Bundesnetzagentur ein Bußgeldverfahren gegen den Netzbetreiber 1&1. Damit entgeht 1&1 einer hohen Strafe: Netzagentur stoppt Bußgeldverfahren.
- Tether hat in den vergangenen Monaten dutzende Tonnen Gold gekauft, keine Notenbank der Welt hat zuletzt mitgehalten. Die Hintergründe sind nicht ganz klar für die Einkaufstour von Tether: Nur Notenbanken haben mehr Gold.
- Ein Zähler oder zwei? Pauschaler oder prozentualer Rabatt? Wir vergleichen die Optionen für Wärmepumpen-Strom und zeigen die Vor- und Nachteile auf von günstigem Wärmepumpen-Strom: So halten Sie die Energiekosten klein.
- Der Onlineshop mueller.de will Reklamationen nur prüfen, wenn der Kunde ein Video per E-Mail einsendet. Doch das scheitert schon an den Volumenbeschränkungen, berichtet Vorsicht, Kunde: Keine Gewährleistung ohne Video bei Drogeriemarkt Müller.
- OpenAI meldet Datendiebstahl bei dem Webanalyser-Dienstleister Mixpanel. Daten von OpenAI-API-Nutzern sind betroffen: OpenAI meldet Datenklau bei Dienstleister Mixpanel.
- Forscher haben eine Methode entwickelt, die den Stromverbrauch von KI-Bildgeneratoren vorhersagen kann. Das soll auch mit proprietären Systemen funktionieren: So viel Strom braucht das Generieren von Bildern mit KI-Bildgeneratoren.
- Das FBI warnt vor Betrügern, die sich als Finanzinstitutsangestellte ausgeben, um Geld und Daten zu stehlen und Konten zu übernehmen: Kontoübernahme-Betrug laut FBI mit mehr als 262 Millionen US-Dollar Schaden.
(fds)