Neuer Ärger für Google wegen WLAN-Scanning

Die spanische Datenschutzbehörde AEPD wirft Google vor, bei Street-View-Fahrten Daten von WLAN-Betreibern und -Nutzern ohne deren Zustimmung erfasst zu haben. Laut AEPD wurden zwei "ernste" und drei "sehr ernste" Datenschutzverstöße festgestellt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die von Google-Fahrzeugen durchgeführte Katalogisierung von Funknetzen entlang Strecken, die später für den Street-View-Dienst visualisiert werden, sorgt inzwischen auch in Spanien für Ärger. Die nationale Datenschutzbehörde (AEPD) teilte am Montag in Madrid mit, bereits im Mai eingeleitete Untersuchungen hätten ergeben, dass Google bei den Fahrten Daten von WLAN-Betreibern und -Nutzern ohne deren Zustimmung erfasst habe. Laut AEPD wurden dabei zwei "ernste" und drei "sehr ernste" Datenschutzverstöße festgestellt (PDF-Datei). Vor Sanktionen wolle die Behörde aber zunächst die Entscheidung eines Madrider Gerichts abwarten, das ebenfalls in Sachen Street View ermittelt.

Wegen der Erfassung von WLAN-Daten bei Kamerafahrten für Street View hat sich Google bereits in anderen Ländern teilweise erhebliche juristische Probleme eingehandelt. So durchsuchte eine südkoreanische Cybercrime-Einheit im Sommer Googles Niederlassung in Seoul und beschlagnahmte Dokumente und Hardware. Als Grund wurden mögliche Verstöße gegen Datenschutzregeln des südkoreanischen Telekommunikationsgesetzes angegeben. In Deutschland führten die laut Google "unabsichtlichen" Pannen bei der Funknetz-Katalogisierung zu staatsanwaltlichen Ermittlungen. Auch in den USA drohen dem Unternehmen Konsequenzen, weil bei den Fahrten offenbar auch Nutzdaten erfasst wurden. (pmz)