Über 2 Millionen Euro: Magnetisches Full-Body-Tracking wird zum Crowdfunding-Hit

FluxPose stellt ein System für magnetisches Full-Body-Tracking in VR vor, das eine kompakte Alternative zu Valves Lighthouse-Tracking darstellen könnte.

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FluxPose VR-Tracking-System mit Dockingstation vor VR-Headsets – Marker-Ladeschale für präzises Full-Body-Tracking in VR-Spielen.

Die kleinen Tracking-Module von FluxPose sollen Bewegungen des ganzen Körpers in die Virtual Reality übertragen.

(Bild: FluxPose)

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Das Start-up FluxPose sammelt derzeit Geld über Kickstarter für ein neues Trackingsystem und ist dabei erstaunlich erfolgreich. Mehr als 2 Millionen Euro haben Unterstützer bereits zusammengetragen und damit das ursprüngliche Ziel von 200.000 Euro bei Weitem übertroffen. Statt externer Kameras oder Basisstationen setzt FluxPose auf Magnetfelder und Inertialsensoren, um Körperbewegungen in Virtual Reality präzise zu erfassen.

Nutzer schnallen sich dafür einen tragbaren Sender um die Hüfte, der ein lokales Magnetfeld erzeugt, mit dem sich die Tracker räumlich orientieren. Die Trackingzone bewegt sich also immer mit dem Körper mit, was ein versehentliches Verlassen selbiger ausschließt. Gleichzeitig soll das Tracking stabil bleiben, da sich der Abstand zwischen Sender und Empfänger nie auf ein kritisches Maß erhöht.

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Laut Hersteller muss das System nicht kalibriert werden. Ein Tracker am VR-Headset dient zur automatischen Synchronisierung mit dem VR-Raum. Bis zu zehn Tracker lassen sich über ein Dock verbinden, das gleichzeitig als Ladegerät und Funkempfänger fungiert.

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Die Tracker sind kompakt (ca. 3,7 cm × 3,7 cm × 1,08 cm), wiegen nur 15 Gramm und halten laut Hersteller bis zu 24 Stunden durch. Das Hauptmodul soll je nach Modus zwischen sechs und 24 Stunden schaffen. Drifting, also das durch mehrere kleine Messfehler allmähliche Auseinandergleiten von getrackter Position und realer Bewegung, soll nicht auftreten. Auch dicke Kleidung oder Decken sollen das Signal nicht stören.

FluxPose dürfte vor allem für VR-Fans interessant sein, die präzises Ganzkörpertracking suchen – etwa für VRChat oder Tanz- und Rhythmusspiele. Auch Entwickler können das System nutzen: Die Tracker sind offen dokumentiert, lassen sich mit eigener Firmware bespielen und über eine API in eigene Projekte integrieren. Für Handschuhe, Controller oder anderes Zubehör will FluxPose Adapter zur Verfügung stellen.

Unterstützt werden die meisten aktuellen VR-Headsets wie Meta Quest 3, Pico 4 Ultra, Samsung Galaxy XR, Bigscreen Beyond 2 oder die kommende Steam Frame von Valve. Je nach Kit sind drei ("Lite"), fünf ("Core") oder acht Tracker ("Pro") enthalten. Die Preise beginnen bei 339 Euro zuzüglich Steuern. Wer einen 3D-Drucker besitzt, kann Straps und Halterungen selbst herstellen. FluxPose stellt die entsprechenden Vorlagen zur Verfügung.

Die Kickstarter-Kampagne läuft noch bis Ende Januar 2026. Erste Auslieferungen sind für Herbst 2026 geplant. Laut FluxPose wurden bereits über 300 Einheiten gebaut und bei Betatestern im Einsatz erprobt. Ein Restrisiko bleibt allerdings wie bei jeder Crowdfunding-Kampagne.

(joe)