Von urbanen Strukturen bis zur weit entfernten Natur: Die Bilder der Woche 49
Entdecken Sie eine vielfältige Auswahl an Fotos, die Architektur, Natur und historische Szenen auf unterschiedliche Weise festhalten.
- Carina Umbach
Auch an diesem Wochenende präsentieren wir wieder eine Auswahl von Bildern aus unserer c‘t-Fotogalerie, die die verschiedenen Facetten der Fotografie zeigen. Die Aufnahmen reichen von beeindruckenden Architekturdetails in Schwarz-Weiß bis zu weiten Landschaftsdarstellungen in warmen Herbsttönen. Zu sehen sind auch historische Szenen, wie ein Hubschrauber-Manöver aus den 1960er-Jahren, sowie spontane Naturaufnahmen aus der Wüste oder dem Darßwald in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Bilder spiegeln verschiedene Perspektiven wider und ermöglichen einen Einblick in vielfältige Motive und Methoden. Sie verdeutlichen, wie unterschiedliche Herangehensweisen und Blickwinkel die Geschichte eines Moments erzählen können.
Stille Dynamik
(Bild: Mike_FJ)
Diese Architekturaufnahme wirkt aus der Froschperspektive äußerst dynamisch und monumental. Der Himmel bildet einen starken Kontrast zur klaren, statischen Geometrie des Gebäudes. Durch die Schwarz-Weiß-Umsetzung wird die Formensprache der Fassade zusätzlich betont. Das Zusammenspiel von Licht, Schatten und Linien verleiht dem Bild eine edle und zugleich surreale Wirkung. Mike Schwalbach berichtet über seine Arbeit: „Besonders fasziniert hat mich der massive Überbau, der wirkt, als würde er schwerelos aus dem Gebäude herausragen.“
„Schwarz-Weiß war für mich die passende Wahl, um die Formen klarer zu zeigen. In der Bearbeitung habe ich das Gebäude freigestellt, einen dynamischen Himmel ergänzt und die Kontraste moderat verstärkt. So kommt die Spannung zwischen Gewicht und Leichtigkeit besser zur Geltung", erläutert der Fotograf.
I`m Walking
(Bild: Tenno61)
Ein einzelner Strauß durchquert die weite Landschaft der Namibwüste und verdeutlicht so ihre immensen Ausmaße. Das Bild ist klar in horizontale Ebenen gegliedert – vom dunklen Schotter im Vordergrund bis zu den sanft geschwungenen Dünen im Hintergrund. Diese Staffelung erzeugt eine imposante Tiefenwirkung. Es ist eine ruhige, beinah meditative Szene, die die Einsamkeit und Schönheit der Wüste widerspiegelt. Jörg Tenberken entdeckte auf der Fahrt zum bekannten Sossusvlei in relativ großer Entfernung einen männlichen Strauß. Der Galeriefotograf erzählt: „Ich parkte mein Auto etwas abseits der Straße und zoomte zunächst den Vogel heran. Um im Bild auch die beeindruckende Dünenlandschaft zu zeigen, zoomte ich etwas zurück. Dieses Foto gefiel mir besser, weil es die Ausmaße der Dünen im Verhältnis zum doch recht großen Strauß (der jetzt klein wirkt) aufzeigt.“
Manöver mit Hubschrauber 1964
(Bild: Konrad Blum)
Der Hubschrauber vom Typ Vertol H-21, auch bekannt als „Fliegende Banane“, zieht eine Gruppe von Schaulustigen in seinen Bann. Die historische Aufnahme ist ein Scan eines analogen Schwarz-Weiß-Bildes aus dem Jahr 1964 und zeigt nicht nur die Neugier und Faszination der Zuschauer für die Technik, sondern als Zeitdokument auch eine Bundeswehrübung zur Zeit des Kalten Krieges.
Lärchenwald, Märchenwald
(Bild: Gast (75d8c32e))
Wie mit einem Pinsel getupft, leuchten die herbstlichen Lärchen aus dem dunklen Nadelwald hervor. Kurt Seibt war im Nationalpark Beverin in Graubünden unterwegs. Die Aufnahme von oben verdichtet den Wald zu einer nahezu grafischen Struktur. Das Spiel der warmen Gelb- und Orangetöne mit dem tiefen Grün erzeugt eine ruhige, beinahe märchenhafte Atmosphäre. Es ist ein stilles Naturschauspiel, das durch die Perspektive eine besondere Ordnung erhält. „Das Bild wurde quadratisch zugeschnitten und mit einer dunklen Vignette versehen, damit die Lärchen besser zur Geltung kommen“, berichtet Kurt Seibt.
Experiment
(Bild: rrh_007)
Vor tiefschwarzem Hintergrund entfaltet eine einzelne Tulpenblüte ihre außergewöhnliche Pracht. Das leuchtende Blau der gefransten Blütenblätter und das kräftige Gelb im Inneren erzeugen einen faszinierenden Farbkontrast. Die Farbe der Blüte wurde durch ein altes Schulexperiment zur Veranschaulichung des Wassertransports in Pflanzen erzielt. Rrh_007 berichtet von dem Experiment: „Es war sehr interessant zu beobachten, wie die Tinte immer höher – und schließlich bis in den gezähnten Rand – gezogen wurde. Kamera zur Hand und los. Ohne großen Aufwand und ohne komfortables Equipment – es geht auch einfach.“
Durch die sorgfältige Ausleuchtung werden alle feinen Strukturen der Blüte betont, wodurch diese eine nahezu surreale, skulpturale Qualität erhält. Ein gelungenes Experiment, das die Schönheit der Natur wie ein Kunstwerk inszeniert.
aus tiefstem Herzen
(Bild: Bernd Seibel)
Auf der Buchhorster Maase im Darßwald ertönt der kraftvolle Ruf des Rothirschs, mitten im hohen Schilf. Bernd Seibel durfte das Gelände, das während der Hirschbrunft nicht öffentlich zugänglich ist, im Rahmen einer geführten Wanderung trotzdem erkunden. Die Aufnahme fängt den Höhepunkt der Brunft mit einer fast greifbaren Intensität ein. Das goldene Licht der tief stehenden Sonne taucht die Szenerie in eine warme, herbstliche Stimmung. Durch die Komposition, bei der der brüllende Hirsch leicht aus der Bildmitte gerückt ist, erhält das Bild eine besondere Dynamik.
Goryōkaku Tower, Hakodate
(Bild: Kurt von Hebsack)
Ein knorriger Baumstamm und grüne Zweige bilden einen natürlichen Rahmen für die moderne Architektur. Der Blick nach oben, den Kurt von Hebsack lenkt, fällt auf den Goryōkaku-Turm, dessen geometrische Formen einen spannenden Kontrast zur organischen Umgebung bilden. Das klare Himmelslicht betont die klaren Linien des Turms und die frischen Farben der Natur.
Die Bilder der Woche im Überblick:
Bilder der Woche 49 (7 Bilder)

Mike_FJ
)(caru)