SAP-Chef warnt vor Einstellungsstopp

Der Softwarekonzern könnte künftig in Deutschland nur dann weitere Mitarbeiter einstellen, wenn Produktivität und Qualität nicht hinter ausländische Standorte zurückfallen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 410 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Frank Möcke

Der Softwarekonzern SAP könnte künftig in Deutschland nur dann weitere Mitarbeiter einstellen, wenn Produktivität und Qualität nicht hinter ausländische Standorte zurückfallen. Derzeit sei das zwar nicht der Fall, doch in einem vorab publizierten Interview mit der Wirtschaftswoche hat SAP-Chef Henning Kagermann eingeräumt, dass es deshalb bei Mitarbeitern Angst um den Arbeitsplatz gebe.

SAP sähe danach die Möglichkeit, in Lateinamerika oder Osteuropa Forschungslabore zu etablieren, und den Wettbewerb zwischen den zurzeit zehn weltweit bestehenden Laboren anzuheizen. Man sei dann global genug, aber dennoch werde auf Walldorf immer noch mehr als die Hälfte der weltweiten Entwicklungskapazitäten entfallen.

Kagermanns Warnung könnte im Zusammenhang mit dem Umstand zu werten sein, dass es nach den geltenden Gesetzen keine Möglichkeit gibt, die Einsetzung eines Betriebsrats per Gerichtsentscheid zu verhindern und bei SAP nun die Bildung eines Wahlvorstand zur Durchführung von Betriebsratswahlen für die rund 9.000 Mitarbeiter an den Standorten Walldorf und St. Leon Rot ansteht. "Wenn es einen Betriebsrat bei SAP geben muss, dann einen Betriebsrat aus unserer Mitte, der sich unserer besonderen Firmenkultur und unseren Werten verpflichtet fühlt", hatte Kagermann diesen Umstand kommentiert. (fm)