LinuxWorld: Linux setzt sich "oft unbemerkt" durch

Oft merke der Verbraucher gar nicht, dass ein Gerät mit Linux arbeite, meinte Tom Schwaller, Linux-IT-Architekt bei IBM, auf der LinuxWorld Expo in Frankfurt.

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  • dpa

Nahezu unbemerkt habe sich das Computerbetriebssystem Linux in vielen Bereichen durchgesetzt; stark im Kommen seien derzeit Embedded-Linux-Geräte wie etwa Internet-Telefone, Auto-Navigationssysteme oder Spielekonsolen der nächsten Generation, meint der Linux-IT-Architekt von IBM, Tom Schwaller. "Hier merkt der Verbraucher oft gar nicht, dass sich hinter einem solchen System Linux versteckt", betonte Schwaller auf der Fachmesse LinuxWorld in einem Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX.

Für viele Standard-Anwendungsfälle sei die Frage nach dem Betriebssystem eigentlich schon heute irrelevant. "Mit von CD bootbaren Linux-Distributionen wie Knoppix können Anwender zuhause zudem gefahrlos Linux ausprobieren und werden sich vermutlich über die hervorragende Hardware-Erkennung wundern", sagte Schwaller. "Technisch und Feature-mäßig gesehen kann Linux heute mit Windows ohne Probleme mithalten." Inkompatibilitäten bei Dokumentenformaten und eventuell fehlende Linux-Treiber seien zwar nach wie vor ein Problem, das sollte man aber nicht Linux, sondern eher den Herstellern anlasten.

"Was den professionellen Anwender angeht, so ist momentan ein starker Trend im Bereich Versicherungen und Banken, im Handel mit Linux-basierten Kassensystemen und im öffentlichen Bereich zu sehen", sagte Schwaller. In Schulen und öffentlichen Einrichtungen, wie etwa Bibiotheken, komme Linux schon heute vielfach zum Einsatz -- zum Beispiel als Terminal, Kommunikationsserver oder Schulungssystem -- und werde sich immer mehr durchsetzen.

"Einen Marktanteil von 95 Prozent Windows-Desktops zu Gunsten von Linux zu verschieben dauert aber eine Weile", sagte der IBM-Experte, der auf seiner Visitenkarte den Titel "Linux Evangelist" führt. "Man sollte sich aber vor Augen halten, dass ein paar Milliarden Menschen noch nie einen Computer benutzt haben und mit Linux sehr gut bedient werden könnten." Besonders in Schwellen- und Drittweltländern sei der massive Einsatz von Linux absehbar. Davon profitieren aus seiner Sicht die Unternehmen, die am besten mit gobal agierenden Entwickler- Communities zusammenarbeiten und das Potenzial von Open Source Software für sich nutzen können. (dpa) / (jk)