British Telecom entgeht Aufspaltung
Der größte britische Festnetzanbieter British Telecom öffnet sein Netz für Konkurrenten und entgeht einer Aufspaltung durch die Regulierungsbehörde.
Der britische Festnetzanbieter British Telecom hat einer Öffnung seines Netzes für Konkurrenten zugstimmt und damit seine Aufspaltung durch die Regulierungsbehörde Ofcom (Office of Communications) verhindert. Die Konkurrenz hatte BT vorgeworfen, dass das Unternehmen seiner eigenen Privatkundensparte bessere Netz-Zugangsbedingungen gewähre als den Mitbewerbern.
BT verpflichtet sich von nun an eine neue Sparte zu schaffen, die einen transparenteren Zugang zu seinem landesweiten Netz gewährleisten soll. In dieser Sparte wird dann auch die "letzte Meile" angesiedelt sein, also das letzte Stück Kabel zwischen der Telefonvermittlungsstelle und und einem Privathaushalt oder gewerblichen Kunden. Die anderen Telecom-Anbieter benötigen diesen Zugang, um ihre eigenen Dienste anbieten zu können. Die Regulierungsbehörde Ofcom rechnet jetzt mit einem baldigen Preisrückgang für Gespräche und Anschlüsse.
Die neue Zugangsdienst-Sparte von BT soll von einem überwiegend mit unabhängigen Mitgliedern besetzten Gremium überwacht und geleitet werden. Diese Einheit werde rund 20 Prozent des BT-Umsatzes ausmachen, einen eigenen Hauptsitz und eigene Marke haben sowie 30.000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Regulierungsbehörde Ofcom will nach wie vor ein wachsames Auge auf BT haben und bei Nicht-Einhaltung der getroffenen Vereinbarung auch ein Gericht einschalten. Da dennoch die größten Gefahren durch die Regulierer erst einmal abgewendet sind, legte die BT-Aktie Ende der Woche kräftig zu. (boi)