Adware verteilt, Kreide gefressen

Der Anzeigenvermarkter 180Solutions bemüht sich weiterhin um ein annehmbares Image seiner Aktivitäten.

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Von
  • Hans-Peter SchĂĽler

Der Anzeigenvermarkter 180Solutions bemüht sich weiterhin um ein annehmbares Image seiner Aktivitäten. Hatte das Unternehmen im April den Vertriebspartner CDT aufgekauft, vorgeblich um unlautere Adware-Verteilung unter Kontrolle zu bekommen, begann es offenbar eine Kampagne, um die Benutzer seiner Software über deren Tun aufzuklären und Anleitungen zur PC-Desinfektion zu vermitteln. Die hierfür übertragenen Botschaften gelten zwar im Firmen-Lingo als Re-Notification, also ausdrücklich als nochmalige Benachrichtigung, doch räumt der Urheber durchaus ein, dass seine Software mitunter heimlich den Weg auf Anwender-PCs gefunden hat. Laut Firmensprecher Sean Sundwall hat sich die Firma deshalb im vergangenen halben Jahr von 440 zweifelhaften Distributoren getrennt.

Man mag darüber spekulieren, ob diese Aktivitäten mit Blick auf den New Yorker Staatsanwalt Eliot Spitzer zustande gekommen sind, der dem Branchengenossen Intermix statt Strafe eine Ausgleichszahlung von 7,5 Millionen US-Dollar aufgedrückt hat und ähnliche Forderungen auch gegenüber 180Solutions geltend machen könnte. Doch wenn man Anwendungen auf legitime Art und Weise mit Anzeigen sponsern will, sind Maßnahmen wie die von 180Solutions der richtige Weg -- vorausgesetzt, der offenkundige Werbeeffekt wird von einer ernsthaften Geschäftspolitik untermauert. Schließlich kann ein Wolf auch dann Geißlein fressen, wenn er vorher Kreide geschluckt hat. (hps)