H+BEDV geht auf Distanz zu Securepoint
Grund ist nach Angaben der Firma, dass Securepoint den Autor der Computerwürmer "Sasser" und "Netsky" als Auszubildenden beschäftigt.
Der Hersteller von Antivirensoftware H+BEDV Datentechnik setzt die Zusammenarbeit mit seinem bisherigen Partner SecurePoint GmbH vorläufig aus. Grund ist nach Angaben von H+BEDV, dass Securepoint den Autor der Computerwürmer "Sasser" und "Netsky" als Auszubildenden beschäftigt.
Der Wurm-Autor soll künftig mit der Entwicklung von Sicherheitssoftware betraut werden, wofür H+BEDV wenig Verständnis zeigt. "Wir sehen die Einstellung mit kritischen Augen. Auf der einen Seite steht der löbliche Versuch, einem vielleicht ehemaligen Virenautor eine zweite Chance zu geben -- dem gegenüber steht das ausschließliche Sicherheitsinteresse unserer Kunden. Was also Securepoint macht, ist ihre eigene Sache, ich möchte keines unserer Produkte -- wo auch immer -- in einer engen Kooperation mit einem vermutlichen Virenautor weiterentwickelt wissen", sagt Tjark Auerbach, Geschäftsführer von H+BEDV.
Nach Abwägung aller Aspekte könne man das Verhalten von Securepoint nicht wirklich nachvollziehen. Der Schüler habe seine Viren-Urheberschaft zwar scheinbar bereut, aber trotzdem sei die ihm gegenüber gewährte Toleranz fragwürdig, schreibt Auerbach in einer Mitteilung. "Sie wirft einen Schatten auf die Seriösität der gesamten IT-Security-Branche, bei der das kompromisslose Minimieren von Sicherheitsrisiken zum obersten und unumstößlichen Gebot gehört. Deshalb möchten wir die Kooperation mit Securepoint -- nicht zuletzt auch im Sinne und Sicherheitsinteresse unserer Kunden -- vorerst einfrieren", fügt der Geschäftsführer hinzu.
Siehe dazu auch: (dab)
- Arbeitgeber des Sasser-Autors bezieht Stellung zu VorwĂĽrfen auf heise Security