Microsoft-ProzeĂź: Auch Intel Opfer von Microsoft?
Microsoft-Chef Bill Gates hat dem Chip-Hersteller Intel im Juli 95 gedroht, es werde keine Windows-UnterstĂĽtzung fĂĽr Intels MMX-Technologie geben, falls Intel seine Multimedia-Softwarebibliothek NSP weiter entwickele.
Microsoft-Chef Bill Gates hat dem Chip-Hersteller Intel im Juli 95 gedroht, es werde keine Windows-Unterstützung für Intels MMX-Technologie geben, falls Intel seine Multimedia-Softwarebibliothek NSP weiter entwickele. Das sagte Intels Vize-Präsident Steven McGeady am Montag im Rahmen des Antitrust-Prozesses gegen Microsoft. Die Drohung sei zwar nicht wörtlich ausgesprochen worden, so McGeady, sie sei aber "glaubwürdig und ziemlich furchterregend" gewesen, weil Intel in die Entwicklung der MMX-Technologie 500 Millionen Dollar investiert habe.
Vor der Vernehmung McGeadys führte das Justizministerium erneut Ausschnitte des Videos mit den Aussagen von Bill Gates vor. Gates stritt darin ab, Intel bedroht zu haben. Bei den Gesprächen mit Intel-Chew Andrew Grove sei es nur um Fragen der Kompatibilität gegangen. Mit der Aussage von McGeady will das Justizministerium beweisen, daß Microsoft sein Monopol zur Unterdrückung neuer Innovationen benutzt hat. McGeady mußte als einziger Zeuge der Anklage vorgeladen werden, weil Intel sich in dem Prozeß neutral verhalten wollte. Nach Angaben der Chicago Tribune steht Intel selbst ein Antitrust-Verfahren bevor. (wst)