Spyware-Claria in der Gerüchteküche

Unterschiedliche Gerüchte bringen den Spyware-Produzenten und Gator-Nachfolger Claria in Verbindung mit Sicherheitsspezialisten und mit Microsoft.

vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Unterschiedliche Gerüchte bringen den Spyware-Produzenten und Gator-Nachfolger Claria in Verbindung mit Sicherheitsspezialisten und mit Microsoft. Laut US-Magazin PC-Welt hat Claria ebenso wie der Mitbewerber WhenU die Anbieter einiger Spyware-Schutzprogramme dazu veranlasst, entdeckte Schädlinge der Marken Claria oder WhenU künftig nicht mehr anzuzeigen. Inzwischen hat allerdings der Urheber des Original-Beitrags in der gedruckten amerikanischen PC World -- PC-Welt hat den Artikel offenbar weitgehend von der Schwester-Publikation übernommen -- seine Äußerungen relativiert. Demnach gibt es zwar nach wie vor Forderungen der Spyware-Produzenten zum Delisting ihrer Software -- also zum Löschen dieser Produkte aus den schwarzen Listen der Spywaregegner. Doch Vorwürfe, der Ad-aware-Hersteller Lavasoft und der neue Rechte-Inhaber von eTrust Pestpatrol Computer Associates hätten diesen Wünschen heimlich bereits entsprochen, basieren demnach auf vorübergehenden Irrtümern der PC-Schützer.

Noch weiter reichende Befürchtungen könnte man aus einem Artikel der heutigen New York Times ableiten, der von Übernahmeverhandlungen zwischen Claria und Microsoft berichtet. Angeblich haben Steve Ballmer und weitere Strategen aus Redmond zwei Wochen lang mit Claria verhandelt, um am gestrigen Mittwoch einen Übernahmepreis von 500 Millionen US-Dollar für den Anzeigenvermarkter vorzuschlagen. Sollten die beiden Firmen zu einer Einigung kommen, könnte Microsoft mit geballter Macht auf die Salonfähigkeit Werbung-vermittelnder Anwendungen hinarbeiten -- ein Ziel, das die bisherigen Verfechter bislang nur mit kläglichem Erfolg umsetzen konnten. Doch mit Bezug auf Insiderquellen erklärt die Zeitung auch, dass die Gespräche unmittelbar vor dem Abbruch stünden, weil es innerhalb des Microsoft-Managements mindestens eine Stimme gegeben habe, die Angst vor einem Firmen-Image als rundum-überwachender Big Brother ausgedrückt habe. (hps)