Nature vs. Britannica vs. Wikipedia, die nächste Runde

Die Zeitschrift Nature hat die Vorwürfe der Encyclopaedia Britannica in weiten Teilen zurückgewiesen und wird ihren Vergleich der beiden Wisssensdatenbanken nicht zurückziehen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Reiko Kaps

Der Streit um den Qualitätsvergleich zwischen der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia und der Encyclopaedia Britannica, den die Zeitschrift Nature durchgeführt hatte, geht weiter: Die Zeitschrift Nature hat die Vorwürfe der Encyclopaedia Britannica in weiten Teilen zurückgewiesen. Die Encyclopaedia Britannica hatte Mitte dieser Woche das Ergebnis und die Methoden des Stichprobentests angezweifelt und die Zeitschrift zur Rücknahme des Beitrags aufgefordert.

Der Nature-Artikel vergleicht die Qualität der Encyclopaedia Britannica und Wikipedia. Beide Angebote lägen in der Qualität ihrer Beiträge nur wenig auseinander. Der Beitrag mache außerdem deutlich, wie man zu diesem Ergebnis gekommen sei, meint die Zeitschrift.

Nature gibt zwar einige der Vorwürfe zu: So habe man einige der ausgewählten Beiträge auch aus dem "Book of the Year" und der "Student Encyclopedia" entnommen. Auch seien – um die Länge der Beiträge gleich zu halten – Auszüge angefertigt worden. Das sei allerdings sowohl bei der Encyclopaedia Britannica als auch bei Wikipedia geschehen. Nature weist allerdings den Vorwurf zurück, sie habe Material für die Tests benutzt, das nicht aus der Encyclopaedia Britannica stammte.

Richtig sei außerdem, dass die Bewertungen der Gutachter nicht überprüft wurden. Allerdings habe man dies auch nie behauptet. Zusätzlich habe dieser Faktor auch für die Beiträge aus Wikipedia gegolten, und die Prüfer seien "blind gegenüber den Materialquellen" gewesen, sie hätten also nicht gewusst, aus welchem der beiden konkurrierenden Lexika ein Artikel stammte. Eine systematische Verfälschung des Untersuchungsergebnisses könne die Zeitschrift aus diesen Gründen ausschließen. Eine Rücknahme des Beitrags lehnt die Zeitschrift deshalb ab. (rek)