ISC Cloud 2010: Erste Konferenz über High Performance Computing in der Cloud

Mit der ISC Cloud versuchen die Veranstalter neben den beiden Hauptkonferenzen zum High Performance Computing eine weiter Konferenz zum Them Cloud zu etablieren – die Resonanz scheint ihnen Recht zu geben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nikolai Zotow

(Bild: ISC)

Die International Supercomputing Conference (ISC), die 2010 in Hamburg veranstaltet wurde, hat einen Ableger bekommen: Auf der ISC Cloud 2010, die vom 28. bis zum 29. Oktober in Frankfurt stattfindet, geht es um die zukünftige Bedeutung der Cloud für das High Performance Computing (HPC). Im Unterschied zur ISC findet keine begleitende Messe statt.

Die Cloud hat laut Frank Baetke von der Scalable Computing and Infrastructure Organization bei HP angesichts des härter werdende Wettbewerb um HPC-Ressourcen eine besondere Bedeutung. Große Rechenkapazitäten würden in Zukunft in einem gesamteuropäischen Kontext zur Verfügung stehen. HP gehört mit Intel und Yahoo zu den Betreibern des Testbeds für die Cloud "Open Cirrus", in dem unter anderem das Karlsruhe Institute of Technology (KIT) an der Weiterentwicklung der Praktikabilität von Cloud-Anwendungen forscht.

Im Gespräch mit iX ging Boyd Davis, Vizepräsident der Architecture Group von Intel, von zusätzlichem Geschäftsfeldern für HPC und die Cloud aus. Die Gefahr, dass die Ausrüstung von Cloud-Dienstleistungen herkömmliche Investitionen kannibalisiert, sieht Davis nicht. Die Beseitigung der Ressourcenknappheit im HPC könne über eine Beschleunigung der Forschung zu einem schnelleren Produktzyklus führen, was Auswirkungen auf die Gesellschaft habe, die weit über den HPC- und IT-Bereich hinausgingen.

Dan Reed von Microsoft sprach über die Herausforderungen durch das ständig wachsende Datenvolumen. Seiner Meinung nach bleibt die Cloud für die Top-10-Anwendungen die Antwort schuldig, sie könne sich jedoch für Systeme etwa ab Rang 900 rechnen.

Bei SGI – wie Microsoft Anbieter von Cloud-Produkten – geht es vor allem um die Bereitstellung zusätzlicher Rechenleistung. Darüber hinaus bietet SGI kleinen und mittelständischen Unternehmen Rechner samt Software mit 24 Anwendungen aus sechs Sparten samt Beratung für das Cloud Computing an. Laut Christian Tanasescu, Vizepräsident für Apps & Performance Engineering, gibt es alleine in den Vereinigten Staaten zirka 100.000 Unternehmen, für die dieses Angebot infrage käme.

Die bei Heidelberg ansässige Prometheus GmbH, die für die Ausrichtung der ISC verantwortlich zeichnet, hat Unternehmen wie Intel, Mellanox, Microsoft, ParTec, Penguin Computing und SGI als Sponsoren gewonnen. Wie der Organisator der Veranstaltung, Hans Werner Meuer, betonte, führe man mit der ISC Cloud einen Testlauf durch. Bei Annahme durch das Fachpublikum sei mit einer jährlichen Veranstaltungsreihe zu rechnen.

Damit würde sich neben der ISC und der Supercomputing Conference (SC), die dieses Jahr vom 13. bis zum 19. November in New Orleans stattfindet, ein drittes Internationales Treffen zum Thema Hochleistungsrechnen etablieren. Zumindest scheint die Veranstaltung auf eine breite Resonanz zu stoßen: Es waren über 10 namhafte Unternehmen und rund 10 Universitäten sowie 5 Forschungseinrichtungen zugegen. Besucher kamen aus 21 Ländern, wobei die USA mit 23 Teilnehmern die größte Gruppe aus dem Ausland bildeten. (rh)