c't-Workshop: Master vs. Diplom

10 Jahre Hochschulreform in der Informatik und den Ingenieurwissenschaften: Die europäischen Hochschulen befinden sich im Umbruch. Im sogenannten Bologna-Prozess entstanden neue Studiengänge mit Bachelor- und Master-Abschluss. Was in den Augen der Befürworter eine sinnvolle Neuordnung und Chance für neue didaktische Ansätze darstellt, sehen Kritiker als eine reine Sparmaßnahme oder gar als Ausverkauf der Humboldt’schen Bildungsideale.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand

Seit gut 10 Jahren basteln die Bildungspolitiker an der Hochschulreform. Das "Diplom" sollte schrittweise abgelöst werden von den weltweit bekannten Abschlüssen "Bachelor" und "Master". Im Sommersemester 2010 waren gut 97 Prozent aller technischen Studiengänge umgestellt. Doch besonders der Bachelor wird sein Image von der "Schmalspurausbildung" nicht los. Handelt es sich dabei nur um wohl gepflegte Vorurteile - möglicherweise immer wieder genährt von interessierten Kreisen?

Dorothee Wiegand, Leiterin des Software-Ressorts von c't, hat sich intensiv mit den Auswirkungen der Hochschulreform auf das Studium der Ingenieurwissenschaften und der Informatik beschäftigt. Mit ihr spricht Georg Schnurer über die Hochschulreform und den sogenannten Bologna-Prozess.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Eine Analyse der aktuellen Situation an Deutschlands technischen Universitäten liefert der Artikel "Einmal Bologna – und zurück? 10 Jahre Hochschulreform in der Informatik und den Ingenieurwissenschaften" in c't 24/10 ab Seite 86. Den Beitrag erhalten Sie ab dem 22. November 2010 auch als PDF-Datei im c't-Kiosk.

Ein wichtiges Ziel der Bologna-Reform ist die Modularisierung des Studiums.

Dorothee Wiegands persönlicher Tipp für künftige Studenten: "Bachelor plus Master bietet mehr Flexibilität als ein Diplomstudiengang. Dabei sollten Sie sich als Student aber auf keinen Fall selbst unnötig unter Druck setzen – sei es, weil Sie um jeden Preis sehr schnell sein wollen und sehr gute Noten haben möchten. Oft ist es besser für die eigene Ausbildung, wenn man sich gezielt für einen 7-semestrigen Bachelor-Studiengang entscheidet oder an einen 6-semestrigen Studiengang noch ein Semester dranhängt. Das lässt Zeit, die Bachelor-Arbeit in Ruhe zu schreiben und sich ohne Zeitdruck auf einen Master-Studiengang zu bewerben.

Die freie Zeit dazwischen sollten Sie für Auslandsaufenthalt und/oder ein Praktikum nutzen. In der Summe benötigt Sie so für Master und Bachelor sechs Jahre, das ist immer noch weniger, als man früher in den Ingenieurwissenschaften im Schnitt fürs Diplom brauchte." (dwi)