Telekom startet mit Fiber-to-the-Home in Hennigsdorf

Bis zum zweiten Quartal 2011 sollen in rund 700 Gebäuden der beiden größten städtischen Wohnungsgesellschaften mehr als 4500 Haushalte Glasfaseranschlüsse bis in die einzelnen Wohnungen gelegt und zunächst mit bis zu 200 MBit/s beschaltet werden können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 143 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Richard Sietmann

In der brandenburgischen Kleinstadt Hennigsdorf hat die Deutsche Telekom heute offiziell den im März angekündigten bundesweiten Glasfaserausbau gestartet. Bis zum zweiten Quartal 2011 sollen in rund 700 Gebäuden der beiden größten städtischen Wohnungsgesellschaften mehr als 4500 Haushalte mit Glasfaseranschlüsse bis in die einzelnen Wohnungen versorgt werden, die zunächst mit bis zu 200 MBit/s beschaltet werden können. Dazu werden in einer passiven Anschlusstechnik (GPON) 120 Kilometer Glasfaser verlegt und 16 neue Netzverteiler aufgebaut.

"Wir haben Hennigsdorf gewählt, weil wir hier sehr investitionsfreundliche Wohnungsunternehmen haben", erklärte der Leiter der Niederlassung Netzproduktion der Telekom Deutschland GmbH, Rüdiger Caspari, zum Start des Vorhabens. Für ihn ist das FTTH-Projekt in der unmittelbar nordwestlich an Berlin angrenzenden und 26.000 Einwohner zählenden Stadt "das Pilotprojekt schlechthin in Deutschland", von dem man sich "wichtige Erkenntnisse für den weiteren Glasfaser-Ausbau" erwarte. Die Investitionskosten gab er als einen einstelligen Millionenbetrag an, der auch die Innenhausverkabelung umfasse, die die Telekom in eigener Regie durchführt; öffentliche Beihilfen würden nicht in Anspruch genommen.

Im März hatte Telekom-Chef Rene Obermann als Teil seiner neuen Unternehmensstrategie bekannt gegeben, bis Ende 2012 10 Prozent aller Haushalte direkt mit Glasfaser ausstatten zu wollen. In welchen Städten es nun weitergehen soll, wollte Caspari noch nicht sagen; die Planung der Vorhaben befände sich "noch in der Abstimmung". Auch zu den Endkunden-Angeboten und -Preisen, mit denen die neu installierten Anschlüsse künftig vermarktet werden sollen, machte der Telekom-Manager keine näheren Angaben. "Die Produkte werden parallel zum Ausbau entwickelt", erklärte er.

In den beiden beteiligten Wohnungsgesellschaften existiert bereits ein voll ausgebautes 862-MHz-Kabel-TV-Netz, über das die Mieter im Triple Play Fernsehen, Internet und Telefonie beziehen können. Die Telekom begibt sich daher mit dem FTTH-Projekt in Hennigsdorf in den offenen Infrastrukturwettbewerb mit dem von Telecolumbus betriebenen Kabelnetz. Holger Schaffranke, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft HWB GmbH, stellte klar, dass die Mieter künftig frei wählen können. "Das Kabelgrundangebot bleibt erhalten", erklärte er auf Befragen. "Letztlich werden", meinte auch der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgenossenschaft Hennigsdorf (WGH), Hartmut Schenk, "das Angebot und der Preis entscheiden." (jk)