Handy-Verbot an Bayerns Schulen

Bayerischen Schülern ist es künftig untersagt, während des Aufenthalts auf dem Schulgelände ihre Handys einzuschalten. Damit will die Landesregierung auf die Verbreitung von Gewalt- und Pornovideos per Handy reagieren.

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Von
  • Jürgen Kuri

Bayerischen Schülern ist es nach einem Beschluss der Landesregierung künftig verboten, ihre Handys während des Aufenthalts auf dem Schulgelände zu benutzen – die Mobiltelefone müssen in dieser Zeit ausgeschaltet sein. Bayern will damit auf die Verbreitung von Gewalt- und Pornodarstellungen über Bilder und Videoclips für Handys reagieren: Auf den Handys von Schülern in Bayern waren in der letzten Zeit gewaltverherrlichende und pornografische Videos gefunden worden, was zu einiger Aufregung unter Politikern und Eltern sowie zu Beschlagnahmeaktionen bei den Schülern geführt hatte.

Der bayerische Kultusminister Siegfried Schneider erklärte, die Schüler dürfen ihre Mobiltelefone zwar weiter mitbringen, sie müssen künftig aber auch in den Pausen ausgeschaltet bleiben. "Die Schule ist nicht der Ort zum Telefonieren und schon gar nicht für die Verbreitung jugendgefährdender Machwerke." Mit dem Verbot komme man dem Erziehungs- und Schutzauftrag nach, gleichzeitig werde man aber auch dem Bedürfnis der Eltern gerecht, ihre Kinder vor und nach der Schule anrufen zu können. Ausnahmen von dem Nutzungsverbot könnten die Lehrer genehmigen, auch soll es Ausnahme bei Krankheitsfällen, Unterrichtsausfall oder Verzögerungen beim Schulbustransport geben.

CSU-Generalsekretär Markus Söder hatte gar ein generelles Handy-Verbot gefordert, damit nicht "Kinder Filme von Vergewaltigungen oder Misshandlungen wie Fußballbilder tauschen". Bei Lehrerverbänden stieß aber laut der Süddeutschen Zeitung auch die abgemilderte Entscheidung des bayerischen Kabinetts auf Kritik: Sie sei nicht zielführend. Schon bisher ist der Gebrauch von Handys im Unterricht verboten. (jk)