Neuer Grafikkern von ARM

ARM stellt einen neuen Grafikkern, der die CPU bei Berechnungen entlasten kann, und einiges an Infrastruktur für Systems-on-Chip vor.

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Von
  • Benjamin Benz

Die Prozessorschmiede ARM hat auf der hauseigenen Technology Conference einen neuen Mali-Grafikkern vorgestellt, der fünfmal so schnell sein soll wie sein Vorgänger. Der neue Mali-T604 ist für System-on-Chips (SoC) mit einem Cortex-A15-Kern (Codename Eagle) gedacht. Er soll diesen auch bei Berechnungen unterstützen – etwa für die Überlagerung von Kamerabildern mit Metadaten (Augmented Reality) oder die Erkennung von Gesten. Dazu will ARM in Kooperation mit Khronos das "Full Profile" der GPGPU-Schnittstelle OpenCL in der Version 1.1 (vom Juni 2010) unterstützen. Außerdem soll sich der Kern auch per DirectX programmieren lassen. Über den internen Aufbau verrät ARM bislang wenig, sondern spricht nur von einer skalierbaren "Tri-Pipe Architecture" und ein bis vier Shader-Kernen. Als erster Lizenznehmer ist Samsung im Gespräch.

Der Grafikkern Mali-T604 kann über die ebenfalls neu angekündigte Schnittstelle Corelink 400 respektive das dazu gehörige Cache Coherent Interconnect (CCI-400) auf den L2-Cache eines Cortex-A15 zugreifen. Corelink 400 gehört in die AMBA-4-Familie und ist als Schnittstelle für sogenannte Multi-Core-Cluster ausgelegt. Sie kümmert sich dabei nicht nur um die Kohärenz, sondern unterstützt auch Virtualisierung und Stromsparfunktionen. Besonders betont ARM die niedrige Latenz der neuen Schnittstelle. Die Untervariante NIC-400 ist eine konfigurierbare nicht blockierende Netzwerkschnittstelle, die Mechanismen für Quality of Service und virtuelle Netze bereitstellt. Optional kann der Chipdesigner sogenannte Thin Links verwenden, um den Routing-Aufwand zu verringern.

Um die Speicheranbindung solcher SoCs kümmert sich der Corelink DMC-400 Dynamic Memory Controller. Er eignet sich für Low-Power-SDRAM-Chips vom Typ DDR2 oder DDR3. (bbe)