27C3: Vorbereitungen für Hackerkongress nehmen Fahrt auf

Der Chaos Computer Club (CCC) hat eine erste Version des Fahrplans für den 27. Chaos Communication Congress veröffentlicht. Dauerkarten für vier Tage "Spaß am Gerät" soll es nur noch im Vorverkauf geben, das erste Kontingent ist bereits vergriffen.

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Der Chaos Computer Club (CCC) hat eine erste Version des Fahrplans für den 27. Chaos Communication Congress (27C3) veröffentlicht, der traditionell wieder Ende des Jahres im Berliner Congress Center (bcc) am Alexanderplatz über die Bühne gehen soll. Die Version 0.1 habe noch einige Lücken, die "nach und nach mit weiterem coolen Stuff gefüllt" würden – nach Bestätigung der Referenten, heißt es dazu im CCC-Event-Weblog. Dieses Jahr werde es erstmals neben ein- und zweistündigen Veranstaltungen auch Vorträge geben, die 30 Minuten lang sind. Durch die neue Staffelung werde das jeweils kurz vor Mittag startende Programm "vielfältiger" und die Aufmerksamkeitsspanne in den "frühen" Stunden des Kongress-Tages nicht überstrapaziert.

Der Fahrplan enthält bislang vor allem die vom CCC selbst betreuten Veranstaltungen wie den Jahresrückblick des Hackervereins oder den Ausblick auf die 2011 dräuenden Sicherheitsalbträume. Am ersten Tag sollen netzpolitische Brandthemen wie die Durchsetzung von Urheberrechten, Web- und Internetsperren, die Bewahrung der Internetfreiheiten, die kommende Volkszählung sowie die Vorratsdatenspeicherung für lebhafte Diskussionen sorgen. Bisher angekündigte Höhepunkte der weiteren Tage sind ein "Konzert" von Verfechtern "freier Kultur", ein Vorschlag zur Verschlüsselung und Authentisierung des gesamten Internetverkehrs sowie die Auseinandersetzung mit der "Sprache des politischen Verrats" und mit laufenden staatlichen und privaten Überwachungsprojekten wie dem EU-Förderprogramm INDECT. Auch das Nachdenken über eine künftige sicherere Computergeneration soll nicht zu kurz kommen.

Dauerkarten für die angekündigten vier Tage "Spaß am Gerät" etwa im Hackcenter im Untergeschoss des bcc wird es dieses Jahr nach CCC-Beschluss nur noch im Vorverkauf geben, Tageskarten sollen erst vom zweiten Kongresstag an zur Verfügung stehen. Der Verein reagiert damit auf die hoffnungslose Überfüllung des Veranstaltungsorts im vergangenen Jahr und will das insgesamt ausgegebene Ticketkontingent dieses Mal strenger kontrollieren. Über 2000 Karten sind laut CCC-Vertretern bereits innerhalb weniger Stunden über die virtuelle Ladentheke gegangen. Die letzte Runde des Vorverkaufs soll am 4. Dezember starten. Eine normale Dauerkarte kostet dieses Jahr 70 Euro, das Business-Ticket schlägt mit 250 Euro zu Buche. Gruppenanreisen aus den USA werden derzeit noch über die Webseite "Hackers on a Plane" organisiert, der Vorverkaufspreis für ein Kombiticket mit Flug und Übernachtung ist dort mit rund 1700 US-Dollar von New York aus angegeben.

Wer die Friedenspfeife gemäß dem diesjährigen Kongressmotto "We come in Peace" nicht mit den Datenreisenden vor Ort rauchen will, für den wird die Forschungsgemeinschaft elektronische Medien (Fem) der TU Ilmenau wieder ein Live-Streaming und spätere Videoabrufmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Um der Netzgemeinde zwischen Weihnachten und Neujahr wieder knapp 100 Vorträge anbieten und dabei auch neue Funktionen wie eine verbesserte Bildqualität oder eine separate Übertragung von Vortragspräsentationen einsetzen zu können, sammelt die studentische Vereinigung noch Spenden. Eventuell wird es dann auch wieder wie vergangenes Jahr dezentrale Kongressableger an unterschiedlichen Orten geben, wo Hacker mit Beamern ausgerüstet über die Streaming-Versorgung am Geschehen im bcc teilhaben. (jk)