Bezahlen per Android-Handy
Android 2.3 (Gingerbread) soll es in Verbindung mit einem geeigneten Smartphone ermöglichen, per Handy zu bezahlen. Google will nur die Technik liefern, nicht aber als Zahlungsdienstleister auftreten.
Google baut ins Smartphone-Betriebssystem Android eine Bezahlfunktion ein, die Geldkarten ersetzen soll. Die nächste Version 2.3 (Gingerbread) wird die Funktechnik NFC (Near Field Communication) unterstützen, wie Google-Chef Eric Schmidt auf der Entwicklerkonferenz Web 2.0 Summit ankündigte. Google wolle aber nur die Technologie zur Verfügung stellen und nicht in das Geschäft der Zahlungsdienstleister eingreifen, betonte Schmidt laut US-Medienberichten.
Bei NFC nimmt ein Chip im Gerät aus wenigen Millimetern bis Zentimetern Entfernung Kontakt zu einem Empfangsgerät auf. Die Technologie ist bereits seit Jahren auf dem Markt. Sie kam bisher nur zögerlich zum Einsatz, beispielsweise bei Pilotprojekten in einem real-Markt mit Nokia-Handys oder zur Fahrscheinkontrolle. Inzwischen gewinnt sie aber an Verbreitung, zum Beispiel mit dem neuen Personalausweis.
Zahlungen mit dem Handy hatten sich bisher vor allem in Entwicklungsländern mit ihren schwächer entwickelten Bankensystemen durchgesetzt. Diverse Unternehmen arbeiten daran, das Bezahlen per Handy auch in der westlichen Welt zu etablieren.
Der Google-Chef rechnet nicht mit einer schnellen Bezahl-Revolution. Branchenbeobachter gehen allerdings davon aus, dass Google dem Wandel einen kräftigen Schub geben könnte. Marktforscher sehen in Android einen Anwärter auf die Spitzenposition im Mobilfunk-Markt, die derzeit noch Nokia hält. (jow)