EU-Kommissarin will Hotline für vermisste Kinder erzwingen

Justizkommissarin Viviane Reding will erreichen, dass in Deutschland und in 13 weiteren Staaten die europaweite Telefon-Hotline für vermisste Kinder eingerichtet wird.

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  • dpa

EU-Justizkommissarin Viviane Reding hat Deutschland aufgefordert, endlich die europaweite Telefon-Hotline für vermisste Kinder einzurichten. Die Europäische Kommission hat die Nummer 116000 bereits vor drei Jahren reserviert, Deutschland und weitere 13 Staaten bieten die Hotline aber immer noch nicht an. Reding drohte den 14 Staaten im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt mit Konsequenzen, falls sich das nicht ändere: "Sollte ich nicht bald Fortschritte sehen, erwäge ich gesetzliche Verpflichtungen auf EU-Ebene", sagte die Justizkommissarin, die auch Vizepräsidentin der EU-Kommission ist.

Reding betonte, das Verschwinden eines Kindes sei immer eine Tragödie. Die Notfallnummer könne ein Rettungsanker für Kinder und Eltern sein. "Die Kosten für eine solche Hotline dürfen kein Argument sein, wenn die Sicherheit unserer Kinder auf dem Spiel steht", sagte die Justizkommissarin. Sie will am heutigen Mittwoch ein offizielles EU-Dokument zur Europäischen Hotline für vermisste Kinder vorlegen. Die EU-Kommission wirft der Bundesregierung vor, die Nummer zwar reserviert, aber immer noch nicht an die Bundesnetzagentur zugeteilt zu haben. Damit könne die Nummer nicht zum Einsatz kommen. (anw)