Lufthansa testet Boarding mit Fingerabdruck

Die Fluggesellschaft will mit einem biometrischen Verfahren sicherstellen, dass nur Fluggäste auf der Passagierliste an Bord kommen.

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Die Lufthansa will möglichst noch im kommenden Jahr die Eincheck-Kontrolle mit Fingerabdruck einführen. Das berichtet der Berliner Tagesspiegel. Der Passagier solle beim Schalter seinen Fingerabdruck abgeben, der dann beim Boarding automatisiert abgeglichen werde. Auf die Weise solle gewährleistet werden, dass nur jene auf der Passagierliste das Flugzeug betreten. Das Boarding könne auch schneller über die Bühne gehen. Die Technik werde seit Montag in einem Versuch mit Lufthansa-Mitarbeitern getestet.

Das ist nicht das erste Projekt, bei dem die deutsche Fluggesellschaft auf Biometrie setzt. Beispielsweise beteiligt sich die Lufthansa an dem Programm BIOP II zur Personenkontrolle auf der Basis biometrischer Merkmale; seit Februar 2004 können Vielflieger eine "Automatische Biometriegestützte Grenzkontrolle" (ABG) per Irisscan mitmachen. Einmal registriert, können die Vielflieger in etwa 15 Sekunden die Grenze passieren. Dabei müssen sie in Kauf nehmen, dass bei jedem Übertritt eine Regelanfrage bei den Inpol/SIS-Computern erfolgt.

Datenschutzrechtliche Bedenken gegenüber der Fingerabdruck-Kontrolle äußerte laut Tagesspiegel die innenpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Silke Stokar. Die Gefahr werde immer größer, dass biometrische Daten in falsche Hände geraten könnten und missbraucht werden. Der Vorsitzende der deutschen Datenschutzkonferenz Thilo Weichert sehe hingegen in den Bordkarten kein Problem, sofern die Daten sofort wieder gelöscht würden. Allerdings sei die Erfassung der Daten in einer zentralen Datei heikel, da die Menschen nicht wüssten, was mit ihren Daten passiert. (anw)