Down Under dreizehn Stunden ohne Satelliten-TV

Dem Satellitenbetreiber Sky Television unterlief bei einer routinemäßige Positionskorrektur seines Satelliten Optus B1 ein Fehler; die Firma schiebt die Schuld für die lange Programmunterbrechung auf die gestrige Sonnenfinsternis.

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Von
  • Nico Jurran

550.000 Neuseeländer und Australier schauten am 30. März ab 18:50 Uhr (Ortszeit) sprichwörtlich in die Röhre: Da dem Satellitenbetreiber Sky Television bei einer routinemäßige Positionskorrektur seines Satelliten Optus B1 ein Fehler unterlaufen war, kam das Signal nicht mehr bei den Fernsehzuschauern an. Obwohl Sky nach eigenen Angaben sofort alle Anstrengungen unternahm, die Verbindung wieder aufzubauen, konnte das Programm erst nach über 13 Stunden am 31. März, um 8:05 Uhr Ortszeit, fortgesetzt werden.

Sky Television hatte für die lange Reparaturdauer aber durchaus eine Erklärung parat: Für das notwendige Korrekturmanöver habe es dem Satelliten schlichtweg am Strom gemangelt, da der Optus B1 zuvor im Schatten einer Sonnenfinsternis stand. Das Satellitenbetreiberunternehmen habe daher warten müssen, dass sich die Zellen des Satelliten wieder aufladen.

Brian Carter, Astronom am Wellingtons Carter Observatorium, hält diese Darstellung jedoch nach Berichten der neuseeländischen Presse für unsinnig: Der angebliche Stromausfall trat immerhin erst 21 Stunden nach der eigentlichen Sonnenfinsternis auf. Im übrigen handele es sich einen geostationären Satelliten, der sich immer an der gleichen Stelle über der Erdoberfläche befinde. Der Optus B1 habe sich demnach nur rund vier Minuten im Schatten der Sonnenfinsternis befunden. "Sky sucht nur jemanden, dem sie die Schuld geben können", lautet Carters Fazit.

Sky-Television-CEO John Fellet hat derweil angekündigt, dass die Abonnenten eine Gutschrift für den Ausfall erhalten werden. (nij)