Deutsche Emissionshandelsstelle führt SMS-TAN ein

Das Verfahren soll Trojaner- und Phishing-Angriffe ins Leere laufen lassen. Die DEHSt reagiert damit auf immer häufiger auftretende Bedrohungen der Handelstreibenden.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Zur Abwehr von Phishing- und Trojanerangriffen hat die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) das SMS-TAN-Verfahren eingeführt. Das Verfahren hat sich seit Längerem bereits beim Online-Banking bewährt. Anwender sollen sich damit am Register anmelden, alle Transaktionen bestätigten sowie Änderungen der personenbezogenen Daten legitimieren können.

Das Verfahren ist ab sofort verfügbar und soll ab dem 11. Januar 2011 das alleinige Bestätigungsverfahren werden. Bis dahin gilt noch ein Übergangszeittraum, in dem Namen und Passwort als Bestätigung genutzt werden können. Anwender sind aufgefordert, sich bis dahin für das Verfahren zu registrieren und eine Handynummer zu hinterlegen, auf die eine TAN per SMS zur Bestätigung des jeweiligen Vorgangs geschickt wird.

Erst Mitte der vergangenen Woche hatte die DEHSt alle Transaktion von Zertifikaten ausgesetzt und vor dem Trojaner Nimkey gewarnt. Auslöser war offenbar ein Hinweis der Eurpäischen Kommission, dass Nimkey Zugangsdaten stiehlt, mit denen Kriminelle auf die Register von Anwender zugreifen und Transaktionen vornehmen können. Auch der österreichische Handel mit Emissionsrechte-Zertifikaten wurde gestoppt. Seit dem gestrigen Montagnachmittag ist der Handel jedoch wieder möglich.

Anfang des Jahres war es Betrügern gelungen, über abgephishte Zugangsdaten von sechs Unternehmen Emissionsrechte im Wert von 3,2 Millionen Euro auf Konten vor allem in Dänemark und Großbritannien zu übertragen. Durch eine Kette vieler weiterer Transaktionen sollen die Täter dann die Wege der Zertifikate so verschleiert haben, das nicht mehr nachvollziehbar gewesen sein soll, wo diese gelandet seien. Auch die Empfänger der Handelssumme sollen sich nicht mehr ermitteln lassen.

Die Betreiber einer mittelständischen Papierfabrik aus Niedersachsen, der 88.000 Emissionsrechte geklaut wurden, reichte Ende September Klage gegen die DEHSt wegen unzureichender Sicherheitsstandards ein. (dab)