Google Earth in 6. Auflage

Der Client Google Earth für den Landkartendienst des Web-Spezialisten kombiniert in der aktuellen Version 6 klassische Anzeigemodi mit den Foto-Panoramen aus Street View.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 61 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Passend zu den neuerdings auch für Deutschland zu betrachtenden Street-View-Ansichten hat Google am gestrigen Montag sein Clientprogramm Google Earth 6 als neue Version ins Web gestellt, mit der sich Street View ganz elegant aus der Globen-Ansicht heraus aktivieren und auch wieder ausblenden lässt.

Setzt man das gelbe Street-View-Männchen (Google-Sprech: "Pegman") auf eine im Fenster vorgezeichnete Straßenlinie, landet man wie bei Google Maps in der leicht überhöhten Fußgänger-Perspektive. Ein Klick auf die Umschalt-Fläche rechts oben im Fenster wechselt bei gleichbleibender Kameraposition und Blickrichtung zwischen den Bildern der Street-View-Autos und der 3D-Ansicht des herkömmlichen Google-Atlasses. Die in diesen beiden Varianten angebotene Bodenansicht lässt sich wie in einem Ego-Shooter nicht nur mit der Maus, sondern auch mit den Cursortasten durchstreifen.

Google Earth 6 (4 Bilder)

Luftbild-Ansicht

Hannovers Rathaus, angeflogen aus geringer Höhe

Um modellierte Landschaftsbedeckungen noch realistischer zu gestalten, haben die Google-Entwickler zudem selbst die Modelle für vielerlei Bäume beigesteuert, mit denen sich Parkanlagen und ganze Wälder bepflanzen lassen. Damit dürfte es demnächst weit mehr als nur die handverlesenen Gebäudemodelle aus der Community zu sehen geben: Google will bereits 80 Millionen dieser virtuellen Schattenspender in Städten von Athen bis Tokyo platziert haben.

Ein Screenshot aus dem Blog vermittelt denn auch eine deutlich realistischere Darstellung als vorher, was die Werbestrategen des Konzerns prompt in einem Reklamevideo ausgeschlachtet haben. Der darin geäußerte Ratschlag, man möge auf die Bäume Acht geben, ist zurzeit aber aus zwei Gründen wertvoll, die den Autoren offenbar nicht vor Augen standen: Zum einen scheint Googles Pflanzplan ebenso wie einige vektorielle Straßen- und Flussverläufe gegenüber den Fotos versetzt zu sein, sodass manche Bäume mitten aus dem Asphalt der Fahrbahnen großer Ausfallstraßen zu sprießen scheinen. Zum anderen ist das Blog offenbar der Realität voraus: Die dort veröffentlichten Screenshots lassen sich in Google Earth 6 derzeit noch nicht reproduzieren. Da könnte es schon passieren, dass man, die Augen ganz aufs Google-Earth-Display fixiert, durch die Landschaft läuft und von einem Baum gestoppt wird, der dort laut Google gar nicht stehen dürfte. (hps)