Macarena: Wieder nur ein Demo-Virus für Mac OS X

Der Virus infiziert weitere Daten in dem Ordner, aus dem er gestartet wurde, egal welchen Anhang sie haben. Eine eigene Verbreitungsroutine besitzt er wohl nicht.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Symantec sagt zwar seit Längerem voraus, dass sich Virenautoren vermehrt der Mac-Plattform widmen werden und Macs immer mehr zum Ziel von Hackerattacken würden. Ein nun neu aufgetauchter Mac-OSX-Virus dürfte aber kaum den von Herstellern von Antivirensoftware prognostizierten Dammbruch einleiten.

Der in Anlehnung an den Sommerhit von 1996 "Macarena" (oder dem Spiel Quake Arena?) getaufte Schädling soll nach Angaben von Symantec wieder nur Proof-Of-Concept-Charakter haben. Was das genau heißt, erläutert Symantec in seiner Virenbeschreibung allerdings nicht genau. Immerhin infiziert der Virus weitere Daten in dem Ordner, aus dem er gestartet wurde, egal welchen Anhang sie haben. Eine eigene Verbreitungsroutine besitzt er aber wohl nicht. Somit dürfte er auf die Hilfe des Anwenders angewiesen sein, der ihn etwa per Mail verschickt oder per Datenträger weitergibt.

Die Verbreitung des 528 Byte großen Schädlings ist gering, eine genaue Angabe macht Symantec nicht, lediglich 0 bis 49 Infektionen will man gezählt haben. Woher er stammt, bleibt ebenfalls offen. Einen Lapsus leistete sich Symantec, als es in einer ersten Version der Virenbeschreibung Anwendern zur Bereinigung des System empfahl, die Systemwiederherstellung (Windows ME/XP) zu deaktivieren. In einem Update wurde diese Passage entfernt.

Mitte des Jahres diagnostizierte bereits McAfee eine stärken Anstieg der Schwachstellen in Mac OS X. Zwar habe es bis jetzt keiner der Schädlinge für Mac OS X zu größerer Verbreitung gebracht, dies sei aber wohl Programmierfehlern der Virenautoren sowie dem noch kleinen Marktanteil geschuldet. Im Internet sei Exploit-Code für den Mac einfach zu finden, daher sei es wahrscheinlich, dass Mac OS X bald mit denselben Plagegeistern wie Windows zu kämpfen habe: Botnets, Spyware, Spam, DDoS-Attacken. Allerdings warten die Mac-Apologeten immer noch auf einen ersten Beweis dafür.

Siehe dazu auch: (dab)