Carl Zeiss mit Rekordumsatz

Der Optikspezialist schrieb im Geschäftsjahr 2009/10 wieder schwarze Zahlen und legte beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf 2,98 Milliarden Euro zu.

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Von
  • dpa

Die Halbleitersparte hat der Carl Zeiss AG ein neues Rekordgeschäftsjahr beschert: Der Optikspezialist schrieb im Geschäftsjahr 2009/10 zum 30. September wieder schwarze Zahlen und legte beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf 2,98 Milliarden Euro zu. "Wir haben unsere Substanz gestärkt", sagte der scheidende Vorstandschef Dieter Kurz in Stuttgart. Nun muss allerdings die Integration der zugekauften Brillenglastochter Zeiss Vision gelingen.

Für das abgelaufene Jahr könne sich auch die Ertragsseite sehen lassen: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte laut Mitteilung von minus 67 Millionen Euro auf 423 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 208 Millionen Euro nach 161 Millionen Euro Verlust. "Das sichert unsere Stabilität und Unabhängigkeit", sagte Finanzvorstand Michael Kaschke, der Kurz zum Jahreswechsel als Vorstandsvorsitzender ablöst. Das belege auch der Auftragseingang, der von 2,1 Milliarden auf 3,2 Milliarden Euro zulegte.

Aktuell wartet auf das Unternehmen aus Oberkochen (Ostalbkreis) allerdings eine große Aufgabe: die neue Kompletttochter Carl Zeiss Vision muss integriert werden. Zeiss hatte im Oktober seinen Anteil an dem Brillenglashersteller für rund 400 Millionen Euro von 50 auf 100 Prozent erhöht. Kaschke zeigte sich zuversichtlich, dass dies gelinge. "Unser Umsatz wird auf rund 3,8 Milliarden Euro steigen", sagte er. Operativ sei die Tochter profitabel, auch wenn nach Zinsen und Steuern im abgelaufenen Jahr noch ein Verlust gestanden habe. Genaue Zahlen nannte Kaschke für die weltweite Nummer zwei bei Brillengläsern allerdings nicht.

Auch bei der Produktion von Optiken, mit deren Hilfe in speziellen Maschinen Mini-Halbleiter-Chips hergestellt werden, will Zeiss auf Dauer stabilisieren. Der Umsatz der Sparte war im Geschäftsjahr 2008/09 auf 386 Millionen Euro eingebrochen, erreichte nun aber wieder 1,19 Milliarden Euro. Diese Geschäfte seien zwar stark von Konjunkturzyklen abhängig, sagten Kurz und Kaschke. "Darauf stellen wir uns aber ein", erklärte der Finanzvorstand. Gerade bei Smartphones oder kleinen Computern sei die Nachfrage nach den speziellen Kleinstchips "noch lange nicht gesättigt", sagte Kurz.

Er dankte den Mitarbeitern, ohne die Zeiss das Rekordjahr nicht hätte erreichen können. Sie erhielten das zurückgehaltene Urlaubs- und Weihnachtsgeld für das Krisengeschäftsjahr noch komplett zurück. Wie andere Unternehmen will Zeiss zudem die 2,7-Prozent-Tariferhöhung kommendes Jahr von April auf Februar vorziehen. (anw)