Silverlight 5 Beta erscheint im Frühjahr 2011

Scott Guthrie hat auf dem FireStarter-Event die Roadmap für die nächste Version von Microsofts Browser-Plug-in Silverlight vorgestellt. Die RIA-Technik wird, wenn sie im zweiten Quartal freigegeben wird, über 40 Neuerungen enthalten.

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Von
  • Alexander Neumann

Silverlight, Microsofts Plattform für Rich Internet Applications, hat auch weiterhin eine prominente Zukunft. Eine Beta für die nächste Version soll im zweiten Quartal des nächsten Jahres erscheinen, wahrscheinlich zur MIX-Konferenz in Nevada im April. Das fertige Silverlight 5 erscheint laut Microsoft auf jeden Fall noch 2011. Das waren die zentralen Aussagen zur Silverlight-Roadmap auf dem FireStarter-Event, auf dem sich Scott Guthrie, Vice President der .NET-Entwicklerplattform bei Microsoft, zur Strategie der Flash-Alternative äußerte.

Guthries Vortrag war mit Spannung erwartet worden, da Microsofts Bob Muglia kürzlich für Aufsehen gesorgt hatte, als er sagte, sich mit Silverlight vor allem auf die App-Entwicklung für Microsofts neues mobiles Betriebssystem Windows Phone 7 konzentrieren zu wollen. Wenn es darum ginge, Silverlight als plattformübergreifende Technik zu bewerben, dann habe sich Microsofts Strategie verschoben, gab der für Microsofts Server und Werkzeuge zuständige Präsident von sich und ließ folgen, dass HTML die einzige plattformübergreifende Technik für alles sei. Kurz darauf war Muglia allerdings wieder "zurückgerudert": Dass sich Microsofts Silverlight-Strategie verändert habe, sei nicht negativ gemeint gewesen. Er habe vielmehr ihre Anpassung an Veränderungen in der Industrie kommentiert.

Silverlight 5 wird offenbar über 40 Neuerungen enthalten, darunter welche für die Ausführung von Silverlight-Anwendungen mit Desktop-Funktionen im Browser, Qualitäts- und Performance-Überarbeitungen für Videoapplikationen sowie welche für eine bessere Entwicklerproduktivität. Native 64-Bit-Silverlight-Plug-ins werden künftig auf 64-Bit-Systemen laufen können. Die Microsoft-Entwickler feilen des Weiteren an einer besseren 3-D-Darstellung bei der Visualisierung von Daten bei Geschäftsanwendungen.

Auf der Media-Seite fallen weiterhin Hardware-Decoder für eine bessere Performance von HD-Videos auf schwächerer Hardware, TrickPlay für ein Abspielen von Videos mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und neue Funktionen für die Energieverbrauchsüberwachung auf. Zusätzlich soll es mit Fernbedienungen möglich sein, die Wiedergabe der Medien fernzusteuern.

Auf der Seite der Anwendungsentwicklung hob Guthrie zwei Dinge hervor, zum einen die Verbesserung des Model View ViewModel (MVVM) und zum anderen die überarbeitete Datenbindung bei der Arbeit mit XAML-Code (Extensible Application Markup Language). MVVM wird anscheinend Auszeichnungserweiterungen enthalten, mit denen sich MVVM-Lösungen schreiben lassen, und zwar konvergent bei Silverlight und Microsofts Grafik-Framework WPF (Windows Presentation Foundation), als dessen Subset Silverlight gestartet wurde.

Auch erhält Silverlight neue Möglichkeiten, Nutzerschnittstellen mit der aktuellen Visual-Studio-Entwicklungsumgebung zu testen. Die neue Version wird RIA-Services des WCF-Frameworks (Windows Communication Foundation) wie WS-Trust unterstützen. Mit der Postscript Vector Printing API können Anwender Berichte und Dokumente erstellen, darunter auch virtuelle Druckansichten. Textverbesserungen ermöglichen es, "reichhaltige" Text-Layouts im Magazin-Stil zu erstellen, eine Sache, die für Tablets und Smartphones zum Ziel haben dürfte. Schließlich können noch mehrere Fenstern einer Anwendung im Out-of-Browser-Modus angezeigt werden.

Guthries Keynote wurde aufgezeichnet und findet sich hier. Eine deutschsprachige Zusammenfassung der wichtigsten Neuerungen findet man hier. (ane)