Verhindert mehr Überwachung Terror?

Bei Söldnerterroristen, die bislang noch nicht im terroristischen Kontext aufgefallen sind, scheinen die meisten Sicherheits- und Überwachungsmaßnahmen allerdings kaum zu greifen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Dass die Sprengstoff-Anschläge von London in der vergangenen Woche von zahlreichen Politikern umgehend als Rechtfertigung für neue Antiterror-Maßnahmen -- in Deutschland oder Großbritannien etwa die Einführung von Ausweisen mit biometrischen Merkmalen -- genutzt werden, ist inzwischen klar. Nach Einschätzung des Netz-Magazins Telepolis lehren die Bomben in London aber gerade, dass die meisten Sicherheits- und Überwachungsmaßnahmen (einschließlich der Biometrie) entschlossene und einigermaßen intelligente Terroristen, auch wenn sie mit wenig ausgeklügelten Strategien und relativ primitiven Mitteln vorgehen, nicht daran hindern können, Anschläge im öffentlichen Raum von Städten auszuführen.

Würden sich beispielsweise Hinweise bestätigen, al-Qaida könne "weiße Söldnerterroristen" für den Anschlag beauftragt haben, schreibt Telepolis, würde nicht einmal mehr das übliche Profil für die Täter zutreffen, nämlich dass die Täter jüngere männliche Muslime aus den arabischen Ländern oder Nachkommen von Einwanderern aus diesen Ländern sind. Möglicherweise habe man Muslime aus dem Balkan dafür ins Land gebracht, die bislang noch nie im terroristischen Kontext aufgefallen sind. Damit würde die Angst vor den muslimischen "Schläfern", die sich unauffällig in eine Gesellschaft eingenistet haben, übergehen in eine Angst, die sich gegen jeden richten kann, der gegen Geld bereit sein könnte, Anschläge auszuführen.

Siehe dazu auch den Telepolis-Artikel: (pmz)