Microsoft und Novell: die Sache mit den Patenten

Teil der Vereinbarung zwischen Microsoft und Novell ist die gegenseitige Freistellung von Patentansprüchen. Das beinhaltet auch den Schutz von Open-Source-Entwicklern – oder zumindest einiger.

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Von
  • Oliver Diedrich

Microsoft und Novell kooperieren nicht nur in Sachen Interoperabilität und gemeinsamer Weiterentwicklung von Virtualisierungstechnik im Serverbereich. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vereinbarung ist die gegenseitige Freistellung von Patentansprüchen, die auch für Kunden der beiden Unternehmen gilt. Darüber hinaus verspricht Microsoft, individuelle, "nicht-kommerzielle" Open-Source-Entwickler und alle Entwickler, die zu Novells OpenSuse-Projekt beitragen, nicht mit Patentansprüchen zu behelligen.

Holger Dyroff, Vizepräsident für Produktmanagement und Marketing Suse Linux bei Novell, erklärte gegenüber heise open, dadurch habe sich nicht nur die Rechtssicherheit für Novell-Kunden verbessert: "Am wichtigsten ist der Schutz für Entwickler, die zu Open-Source-Projekten beitragen." Kritiker weisen allerdings darauf hin, dass die Vereinbarung durch die Beschränkung auf Personen, die kein Geld mit ihrer Arbeit verdienen, längst nicht alle Open-Source-Entwickler schützt.

Andreas Hartl, Leiter Plattform Strategie bei Microsoft Deutschland, sieht in dem Abkommen mit Novell einen Präzedenzfall dafür, dass auch bei Open Source der Schutz des geistigen Eigentums wichtig sei. Befürchtungen, Microsoft könne jetzt mit Patentklagen gegen andere Open-Source-Anbieter vorgehen, trat er im Gespräch mit heise open entgegen: Microsoft habe nicht vor, seine bisherige defensive Patentpolitik zu ändern.

Mehr zu den Details der Vereinbarungen zwischen Microsoft und Novell lesen Sie auf heise open in dem Artikel Was die Kunden wollen – Microsoft und Novell kooperieren und in der Analyse Erdbeben im Linux-Markt: Oracle, Microsoft, Novell – und die Folgen. (odi)