Online-Roulette: Die Kugel rollt -- der Rubel auch

Die Spielbank Wiesbaden, Betreiberin des einzigen in Deutschland staatlich konzessionierten Online-Roulette, hat eine 100-Tage-Bilanz ihrer Internet-Aktivitäten vorgelegt. Demnach haben sich seit dem Start am 16. Juli 2004 rund 1800 Personen für das virtuelle Spiel mit der kleinen weißen Kugel registrieren lassen. Davon würden pro Tag durchschnittlich 200 am so genannten "Real Game" teilnehmen, hieß es. Die Zahlen werden dabei in einem realen Roulettekessel ermittelt, Webcams übertragen das Geschehen per Internet auf die PCs der Spieler. Teilnehmen können nur Bewohner des Bundeslandes Hessen sowie Personen, die sich dort aufhalten oder in einem Staat leben, der seinen Bürgern die Teilnahme am ausländischen Glücksspiel nicht verbietet.

Der Bruttospielertrag (BSE, Spieleinsatz minus Gewinnausschüttung) habe sich so entwickelt, dass die Prognose von zwei Millionen Euro pro Jahr wohl leicht übertroffen werden kann, teilte die Geschäftsführung der Spielbank Wiesbaden mit. Umgerechnet auf 1800 angemeldete Spieler bedeutet dies statistisch, dass jeder Spieler den närrischen Betrag von 1111 Euro im Internet-Casino lässt. Ein Großteil der Einnahmen geht an das Land Hessen. Der höchste bisher erzielte Einzelgewinn habe bei über 60.000 Euro gelegen.

Ende 2002 hatte der Wiesbadener Landtag das Hessische Spielbankgesetz dahingehend geändert, dass auch Spielangebote der Spielbank im Internet zulassen sind. Eine ähnliche Initiative war in Hamburg gescheitert. Das Hamburgische Verfassungsgericht hatte in einem Normenkontrollverfahren die Zulassung des Online-Roulette durch die Spielordnung für "nicht mit der Ermächtigung des geltenden Spielbankgesetzes vereinbar" erklärt. Es hielt aufgrund des Spielbankgesetzes eine körperliche Anwesenheit der Spielenden in den Räumen der Spielbank Hamburg für erforderlich. (pmz)