Forschungsministerium stellt "Aktionsplan 2010" für die Nanotechnologie vor

Als Schwachstelle Deutschland bei der Nanotechnologie bezeichnete Bundesforschungsministerin Annette Schavan die "bisher nicht ausreichende kommerzielle Nutzung" der Forschung.

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  • Richard Sietmann

"Wir werden in Deutschland dafür sorgen, dass wissenschaftlich exzellente Ergebnisse in der Nanotechnologie schneller und effizienter in Produkte von morgen umgesetzt werden", erklärte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am heutigen Montag zur Eröffnung der Konferenz "nanoDE 2006 – Strategien für Produkte von morgen". Zum Auftakt der Veranstaltung präsentierte die Ministerin ihre "Nano-Initiative – Aktionsplan 2010" /PDF-Datei), der die Hightech-Strategie der Bundesregierung in diesem Technologiebereich konkretisieren soll.

Als Schwachstelle bezeichnete die Ministerin die "bisher nicht ausreichende kommerzielle Nutzung" der Forschung. Dem soll der Aktionsplan durch das "Zusammenspiel sämtlicher Ressorts" der Bundesregierung abhelfen – von der Landwirtschaft bis zur Verteidigung gibt es in sechs Ministerien jetzt "Nanotechnologiebeauftragte". Der Plan sieht fünf Aktionsfelder vor. Auf dem Programm stehen "Branchendialoge" mit diversen Industriesektoren, daneben die Verbesserung der Rahmenbedingungen unter anderem durch die ressortübergreifende Abstimmung von Fördermaßnahmen. In der Begleitforschung sollen Projekte wie NanoCare zu einer besseren Einschätzung der potenziellen Gefahren durch die Freisetzung anthropogener Nanopartikel führen. Nicht zuletzt soll darüber auch der Dialog mit der Öffentlichkeit fortgeführt werden. Als fünften Aktionsschwerpunkt nannte Schavan die Früherkennung neuer Ansätze und Verfahren. "Wir werden verstärkt den künftigen Forschungsbedarf identifizieren", erklärte sie.

Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Bundesforschungsministeriums (BMBF) in der Bundesrepublik schon rund 310 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung in der Nanotechnologie investiert worden. In diesem Jahr werden die Mittel voraussichtlich auf 330 Millionen Euro steigen, wobei etwa 134 Millionen Euro aus dem BMBF kommen. Zudem fördert die EU derzeit die Nanotechnologie mit rund 500 Millionen Euro, sodass zusammen mit den Aufwendungen der Mitgliedsstaaten die europäischen Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen auf diesem Gebiet fast ebenso hoch wie die der USA sind. Allein in Deutschland seien bereits rund 50.000 Arbeitsplätze von nanotechnologischen Entwicklungen abhängig. (Richard Sietmann) / (jk)