IBM kündigt WebSphere Portal 6.0 an

IBM sieht WebSphere Portal als zentralen Integrationspunkt aller webbasierten Unternehmensanwendungen.

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IBM kündigt die neue Version 6.0 von WebSphere Portal an. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Produktfamilie, die auf dem Java-Applikationsserver WebSphere Application Server aufbaut und einen zentralen Baustein von IBMs serviceorientierter Architektur bildet.

In der neuen Version integriert IBM eine ganze Reihe von Produkten, die im Laufe des vergangenen Jahres durch Firmenaufkäufe in das eigene Portfolio aufgenommen wurden. So hatte IBM Mitte 2005 den Formularspezialisten PureEdge übernommen, dessen Software pixelperfekte Formulare am Bildschirm darstellen und bearbeiten kann. Unter dem Namen Workplace Forms wird das Produkt nun Bestandteil von Websphere Portal. Vom Benutzer bearbeitete Formulare können mit Hilfe eines neuen Workflow Builder in Arbeitsabläufe integriert werden. Dieses Werkzeug richtet sich weniger an Entwickler, sondern an Fachleute, die Geschäftsprozesse gestalten und aus vorhandenen Services zusammenbauen.

Der Benutzer sieht seine Anwendungsprogramme in Form von Portlets, die auf Portalseiten zusammengefasst werden. Mit der neuen Version wird IBM nun eine am Seitenrand erscheinende Portlet-Palette anbieten, mit deren Hilfe der Anwender seine Portalseiten individuell anpassen kann. Dabei kann er die ihm zur Verfügung stehenden Portlets mit der Maus auf der Seite per Drag & Drop anordnen. Welche einzelnen Portlets ein Anwender nutzen darf, wird durch eine Policy-gestützte Administration verwaltet.

Ende 2005 hatte IBM den Portalspezialisten Bowstreet übernommen. Dessen Portlet Factory wird nun in WebSphere Portal integriert und unterstützt den Anwendungsentwickler bei der Erstellung individueller Portlets. Bowstreet hatte dazu Connectoren für SAP, Siebel, Peoplesoft, Lotus Domino, Oracle JD Edwards EnterpriseOne sowie Datenbanken und Webservices mitgebracht. Aus den Portlets lassen sich individualisierbare Anwendungsvorlagen (Templates) zusammenstellen, die dann wiederum von der Administration den Anwendern zur Verfügung gestellt werden.

Die neue Portalversion enthält darüber hinaus zahlreiche Detailverbesserung im Workplace Web Content Management (WWCM) sowie im Workplace Document Management, insbesondere eine bessere Integration mit Microsoft Office.

IBM sieht WebSphere Portal als zentralen Integrationspunkt aller webbasierten Unternehmensanwendungen. In einer gemeinsamen Oberfläche sollen alle Information zusammenfließen, die der Mitarbeiter benötigt. IBM versteht sich dabei als Middleware-Anbieter, der selbst keine Anwendungssoftware anbietet, sondern lediglich die Integrationsplattform. Mit dem auf WebSphere Portal aufbauenden Workplace Solutions jedoch dringt IBM durchaus in Bereiche vor, die bislang Business-Partnern vorbehalten blieben.

WebSphere Portal 6.0 soll laut IBM im dritten Quartal 2006 erscheinen und für diverse Betriebssysteme einschließlich Microsoft Windows, Linux, Sun Solaris und den IBM-Systeme AIX und i5OS erhältlich sein. (vowe)