CPU-Geschäft beflügelt AMD

Mit steigenden CPU-Verkaufszahlen kann AMD Verluste in der Flashspeichersparte ausgleichen und wieder einen Gewinn einfahren.

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Von
  • Jürgen Kuri

Es müssen nicht immer die Geschäftszahlen sein, die den Aktienkurs einer Firma positiv oder negativ beeinflussen: Die Wettbewerbsklage gegen Intel und die Durchsuchungen der europäischen Intel-Büros durch die Wettbewerbshüter der EU-Kommission halfen der AMD-Aktie in den letzten Tagen auf die Beine -- der Kurs verfehlte nur knapp die 20 US-Dollar, nachdem er Ende Juni noch unter 18 US-Dollar lag und nach der Bekanntgabe von Verlusten im ersten Quartal des Geschäftsjahrs teilweise auf unter 15 US-Dollar gesackt war.

Nun dürfte die Investoren bei der Bilanz für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahrs erfreuen, dass AMD es wieder in die Gewinnzone geschafft hat: Bei einem Umsatz von 1,260 Milliarden US-Dollar erzielte der Intel-Konkurrent einen Nettogewinn von 11 Millionen US-Dollar. Die Analysten hatten in diesem Quartal wieder mit einem Verlust gerechnet. Allerdings lag der Umsatz nur knapp auf der Höhe des Vorjahresquartals, während der Gewinn im Jahresvergleich um 21 Millionen US-Dollar zurückging. Der operative Verlust im zweiten Quartal 2005 lag bei 7 Millionen US-Dollar, im gleichen Vorjahresquartal betrug er noch 72 Millionen US-Dollar.

Besonders erfreut zeigte sich das AMD-Management über "ein weiteres Rekordquartal" der Mikroprozessorsparte, die Schwierigkeiten bei den Flashspeichern ausglich. Besonders die Nachfrage nach Server- und Mobilprozessoren sei weiter gewachsen. Insgesamt habe es ein Wachstum von 38 Prozent bei den CPU-Verkäufen gegeben; bei den Umsätzen mit Server-Prozessoren hätten vor allem die Dual-Core-Opteron-CPUs zu einer Steigerung um 89 Prozent beigetragen, hieß es bei AMD. Die Prozessor- und Chipsatzsparte konnte einen operativen Gewinn von 110 Millionen US-Dollar einfahren; im gleichen Vorjahresquartal waren es noch 58 Millionen US-Dollar.

Auch die Speichersparte konnte gegenüber dem ersten Quartal leicht zulegen; gegenüber dem Vorjahresquartal ging der Umsatz allerdings um 31 Prozent zurück. Nach einem operativen Gewinn von 45 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2004 musste der Bereich in zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs einen operativen Verlust von 90 Millionen US-Dollar hinnehmen.

Mit Prognosen zeigte sich AMD nun erst einmal vorsichtig. Immerhin aber erwartet die Firma, dass die Mikroprozessor-Umsätze weiter wachsen -- und das stärker als nach den normalen saisonalen Effekten zu erwarten wäre.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD in US-Dollar

Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.
2/03 645 Mio. -140 Mio.
3/03 954 Mio. -31 Mio.
4/03 1.206 Mio. 43 Mio.
1/04 1.236 Mio. 45 Mio.
2/04 1.262 Mio. 32 Mio.
3/04 1.239 Mio. 42,8 Mio.
4/04 1.264 Mio. -29,96 Mio.
1/05 1.227 Mio. -17,0 Mio.
2/05 1.260 Mio. 11,0 Mio.