Schnelleres und stabileres MySQL 5.5 freigegeben

Dank der nun voreingestellten Storage-Engine InnoDB und halbsynchroner Replikation ist Oracles Open-Source-Datenbank MySQL deutlich schneller geworden. Das jetzt freigegebene Release ist die erste stabile Version seit der Sun-Übernahme.

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Von
  • Alexander Neumann

Die jetzt freigegebene Version 5.5.8 ist die erste stabile MySQL-Version unter der Ägide von Oracle, seit der Konzern Sun übernommen hat. Das Release ist zudem für Oracle der Auftakt, die Open-Source-Datenbank primär im Bereich von Web- und Embedded-Anwendungen zu vermarkten. Oracles Kerndatenbank soll hingegen vor allem bei Enterprise-Anwendungen wie ERP, CRM, Business Intelligence und Data Warehouse zum Einsatz kommen. Die Community Edition der Datenbank ist kostenlos unter der GNU General Public License (GPL) verfügbar. Oracle bietet darüber hinaus kostenpflichtige Distributionen an.

In Version 5.5.x ist statt des alten MyISAM nun das transaktionsfähige und von der Oracle-Tochter Innobase entwickelte InnoDB als Datenbank-Engine voreingestellt. Es soll angeblich deutlich schneller als die Engine der Vorgängerversion arbeiten. Das ist unter anderem mehreren Rollback-Segmenten und der Nutzung von asynchronem I/O unter Linux geschuldet. Dedizierte Locks für einzelne Aufgaben statt die bislang verwendeten globalen Locks führen offenbar zum Ergebnis, dass sich MySQL nun bei vielen gleichzeitigen Verbindungen auf Multi-Core-Maschinen stabiler verhält. Die allgemeine Zuverlässigkeit will Oracle durch halbsynchrone Replikation verbessert haben. Oracle spricht von einer bis zu 15-mal schnelleren Erledigung der Datenabwicklung als bei der Vorgängerversion MySQL 5.1.

Die Datenbank enthält zudem erstmals eine Technik zum Anbinden alternativer Authentifizierungsmethoden. Bislang nutzte MySQL allein eine interne Benutzerverwaltung, weshalb man weder Unix-Mechanismen wie PAM noch Verzeichnisdienste wie LDAP für die Anmeldung verwenden konnte. Neu ist auch "Proxy User", ein MySQL-Anwender, der nur für die Anmeldung per Plug-in existiert und mit dem neuen GRANT PROXY einem anderen User zugeordnet wird. Darüber lassen sich Benutzernamen und Passwörter zur Authentifizierung an einen anderen Dienst weiterreichen, dem MySQL-Server dann den Namen eines Datenbankbenutzers zurückliefert. (ane)