Diskussion um künftige Preise für die "letzte Meile"

Im März 2011 wird das monatliche Entgelt für Teilnehmeranschlussleitungen neu festgesetzt. Verschiedene Industrieverbände bringen schon mal ihre Argumente in Stellung.

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Von
  • Hajo Schulz

Im März 2011 wird die Bundesnetzagentur neu festlegen, welche Monatsmiete die Deutsche Telekom von ihren Wettbewerbern für die Überlassung sogenannter Teilnehmeranschlussleitungen (TALs) verlangen darf. Diese auch "letzte Meile" genannte und meist aus Kupferkabel bestehende Leitung stellt die Verbindung zwischen der Ortsvermittlungsstelle im Telefonnetz und der Anschlussdose beim Endabnehmer her. Derzeit müssen Telekommunikationsanbieter pro Monat 10,20 Euro für eine solche Leitung berappen.

Bei der nun anstehenden, turnusmäßig alle zwei Jahre stattfindenden Neufestsetzung der Miete fordert der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) eine Absenkung um rund 30 Prozent: Sie sei die vierthöchste im europäischen Vergleich; der Durchschnitt und damit ein angemessener Preis läge bei etwa 7 Euro. Das derzeitige Entgelt orientiere sich "an einem Kostenmodell, das völlig zu Unrecht allein auf Neubaukosten basiert. Und das, obwohl das über Jahrzehnte errichtete alte Kupfernetz der Telekom weitestgehend abgeschrieben ist und eben nicht mehr neu gebaut oder ersetzt wird“, erklärte VATM-Präsident Gerd Eickers.

Das sieht der Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS ) naturgemäß völlig anders: Die Forderung des VATM sei gerade im Hinblick auf den dringend erforderlichen flächenmäßigen Breitbandausbau in Deutschland völlig kontraproduktiv; der daraus resultierende Trend zur Entwertung von Telekommunikationsinfrastruktur hätte fatale Folgen für die Investitionsbereitschaft in den dringend erforderlichen Ausbau in neue Netze. Der Preisverfall bei Telekommunikationsdienstleistungen sei vor allem auf ein ruinöses Preisdumping im DSL-Endkundenmarkt zurückzuführen. (hos)