Skype kämpft weiter mit technischen Problemen

Seit Mittwoch hat der Instant-Messaging- und VoIP-Dienst Skype mit technischen Problemen zu kämpfen.Trotz Fortschritten stehen einige Funktionen immer noch nicht zur Verfügung.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gernot Goppelt

Seit Mittwoch Mittag schien aus Sicht vieler Anwender Skype komplett ausgefallen zu sein. Auch am Donnerstag lief der Dienst nicht rund, die Verbindungen waren teils zäh, manche Videotelefonie-Nutzer konnten ihr Gegenüber sehen, umgekehrt aber nicht, das Telefonieren funktionierte gar nicht. Laut dpa hat sich die Panne als größter Ausfall seit drei Jahren erwiesen.

Skype-Chef Tony Bates entschuldigt sich bei den Anwendern

(Bild: Skype)

Im Skype-Blog heißt es derzeit, dass gut 16,5 Millionen Nutzer wieder online sind, etwa 80 Prozent der sonst üblichen Anzahl zu dieser Tageszeit. Als Ursache für die Ausfälle gibt Skype an, es habe Probleme mit den Super-Nodes gegeben, die Verbindungen für Skype-Clients herstellen, wenn der Gesprächspartner nicht direkt gefunden werden kann. Aufgrund "eines Problems mit einigen Versionen von Skype" seien einige Super-Nodes ausgefallen. Weil die Struktur von Skype trotz Peer-to-Peer-Aufbaus nicht vollständig dezentral organisiert ist, ist von außen schwer zu beurteilen, ob das System nun wirklich wieder "stabilisiert ist", wie Skype-Chef Tony Bates im firmeneigenen Blog sagt.

Für Skype kommt der Ausfall laut dpa höchst ungelegen: Zum einen fällt er kurz vor Weihnachten in eine Zeit, in der vor allem die kostenlosen netzinteren Telefonate gerne genutzt werden. Zum zweiten dränge der Konkurrent Google verstärkt ins Geschäft mit der Internet-Telefonie. Google habe genug Geld auf der hohen Kante, um den Markt aufzurollen. Zum dritten plane Skype seinen Börsengang und könne schlechte Nachrichten deshalb momentan überhaupt nicht gebrauchen. Im Skype-Blog verspricht der etwas bedröppelt dreinschauende Tony Bates wenigstens etwas Entschädigung für einen Teil der Nutzer. Die Pay-as-you-Go- und Prepaid-Nutzer sollen Gutscheine für kostenlose Gespräche erhalten, Umsonst-Telefonierer profitieren davon natürlich nicht.

Eine "böswillige Attacke" als Ursache schließt Bates übrigens aus. Man verstehe nun die Ursachen für die Probleme, analysiere sie weiter und will sie detailliert und offen beschreiben, sobald sämtliche Probleme behoben sind. Bis dahin heißt es: "Audio, Video und IM funktionieren normal. Einige Funktionen wie Offline-Nachrichten oder Video-Konferenzen sind aber noch nicht verfügbar – wir arbeiten hart daran, sie möglichst bald wieder zum Laufen zu bringen". Wie Bates in der jüngsten Video-Botschaft sagte, wird das noch länger dauern. (ggo)