CES

Samsung-TVs: Browsen per Touchscreen-Fernbedienung

Samsung baut erstmals einen freien Webbrowser in seine Fernseher ein. Außerdem im Programm: Bessere Shutterbrillen mit Bluetooth, weniger Übersprecher im 3D-Betrieb, schmalerer Rahmen und mehr Social-Media-Unterstützung,

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Durch Internet navigiert man per Touchscreen-Fernbedienung.

Fernseher mit einem echten Webbrowser findet man nur selten – die Navigation über die Richtungstasten auf der Fernbedienung ist umständlich und beschwerlich. Samsung will das Problem nun gelöst haben: Bei den neuen Geräten der D8000-Serie ist eine Touchscreen-Fernbedienung beigelegt, mit der man den Mauszeiger im Browser bewegen kann – ungefähr so wie bei Notebook-Touchpads. Auf der CES konnten wir das auf einem Vorserien-Modell bereits ausprobieren, tatsächlich funktionierte die Navigation deutlich besser als mit herkömmlichen Fernbedienungen. Auch die D7000-Serie unterstützt die Touchpad-Fernbedienung, mitgeliefert wird sie hier aber nicht. Statt mit der speziellen Touch-Fernbedienung lassen sich die neuen Fernseher auch mit dem Android-Smartphone Galaxy S steuern, eine iOS-App ist in Vorbereitung.

Neben dem freien Browser lassen sich nach wie vor Programme aus dem Samsung-App-Store herunterladen.

Apropos Apps: Wie bei der Vorgänger-Baureihe lassen sich auch mit den neuen TV-Geräten Programme im speziellen TV-App-Store herunterladen. Statt "Internet@TV" heißt das Ganze nun aber "Smart Hub". Um das Interesse der Entwickler zu wecken, hatte Samsung im letzten Jahr in den USA einen mit 500.000 US-Dollar dotierten Wettbewerb ausgelobt. Auf der CES wurden jetzt die Gewinner verkündet. Den ersten Platz (mit 200.000 Dollar prämiert) belegte das Team von Alan Queen mit ihrer App "WeDraw". Ähnliche Wettbewerbe hat das koreanische Unternehmen auch in Europa und Korea gestartet. Samsung will ihre Fernseher zudem sozialer machen: Parallel zum laufenden Fernsehprogramm kann man mit Freunden via Google Talk, Twitter oder Facebook diskutieren – oder lästern.

Die globale Suche bezieht auch Internet-Inhalte und Video-on-Demand-Anbieter mit ein.

An Google TV erinnert die "Search All"-Funktion: Sie durchsucht nicht nur aufgezeichnete TV-Sendungen und Dateien auf DLNA-fähigen Geräten, sondern auch Internet-Inhalte und Video-on-Demand-Angebote. Auch kosmetisch hat sich etwas getan: Die 7000er- und 8000er-LCD-Baureihen haben einen deutlich schmaleren Rahmen als bisher, gerade einmal fünf Millimeter misst die Displayumrahmung. Möglich machen es seitlich angebrachte Leuchtdioden.

Der Rahmen der neuen Samsung-TVs ist nur noch 5 mm breit.

Die D7000- und D8000-Fernseher können 3D-Inhalte darstellen – die erforderliche 3D-Brille muss man allerdings extra bezahlen. Die per Infrarot synchronisierten Shutterbrillen der alten Baureihe funktionieren mit den neuen Modellen offenbar nicht mehr, dafür gibt es nun neue wiederaufladbare Brillen, die sich per Bluetooth synchronisieren. Das Topmodell ist lediglich 27,4 Gramm leicht. Insgesamt wurden auf der CES drei Brillenvarianten vorgestellt. Welche davon auf den europäischen Markt kommen, ist noch nicht bekannt; und auch zu den Preisen wollte sich Samsung noch nicht äußern. Durch den Wechsel von Infrarot auf Bluetooth lassen sich Universal-Shutterbrillen wie die X103 von XpanD nicht mehr verwenden – XpanD hat aber bereits eine neue Brille angekündigt , die neben Infrarot auch Bluetooth unterstützen soll.

DIe neuen Brillen sind nicht nur leichter als zuvor, sondern lassen sich auch in einer Dockingstation aufladen.

In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Brillenhersteller Silhouette will Samsung künftig Korrekturgläser für Fehlsichtige anbieten, die man auf die Shutterbrillen stecken kann. Laut Samsung habe man auch die 3D-Darstellung deutlich verbessert, Übersprecher ("Ghosting") wie in der aktuell erhältlichen Baureihe sollen künftig nicht mehr auftreten. (jkj)