ProSiebenSat.1 macht weniger Gewinn

Während die Senderkette gestiegenen Werbeeinnahmen einen höheren Umsatz verdankt, drücken operative Kosten und Einmalaufwendungen das Quartalsergebnis.

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Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat nach den am heutigen Donnerstag veröffentlichten Zahlen im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres trotz leicht gestiegener Umsätze weniger verdient als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Bei einem gegenüber der Vorjahresperiode um 3,7 Prozent angewachsenen Konzernumsatz von 431,3 Millionen Euro wies der TV-Konzern einen Gewinn von 13,1 Millionen Euro aus, im Vorjahresquartal hatte ProSiebenSat.1 noch 23,7 Millionen Euro verdient. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich im Vergleich zum dritten Quartal 2005 von 59,7 Millionen Euro um 2 Prozent auf 58,7 Millionen Euro.

Das Unternehmen führt gestiegene operative Kosten und Einmaleffekte aus einer im Juli dieses Jahres vorzeitig zurückgezahlten Anleihe von 200 Millionen Euro für den Gewinnrückgang an. Diese Einmalaufwendung habe das Nettoergebnis der Monate Juli bis September gedrückt. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2006 stieg der Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent auf 127,3 Millionen Euro. Für das bisherige Geschäftsjahr konnte die Sendergruppe einen Umsatz in Höhe von 1.447 Milliarden Euro Verzeichnen, was einer Steigerung um 6,9 Prozent gegenüber 2005 entspricht.

Laut der Sendergruppe sei das Umsatzwachstum auf Diversifikationen und gestiegene Werbeeinnahmen zurückzuführen. "Insbesondere im dritten Quartal haben unsere neuen digitalen Pay-TV-Angebote sowie das im Juli gestartete Video-on-Demand-Portal maxdome wesentlich zum Erfolg beigetragen", sagte Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG. "Gleichzeitig sorgte das Wachstum im TV-Werbemarkt für Rückenwind: Nach einem guten ersten Halbjahr hat der Konzern seine starken Free-TV-Sender weiter profiliert und auch im saisonal schwächsten Quartal des Jahres seine Werbeerlöse gesteigert."

Nachdem sich am vergangenen Dienstag der italienische Medienunternehmer und ehemalige Minsterpräsident Silvio Berlusconi an dem Poker um die Übernahme von ProSiebenSat.1 beteiligt hatte, ließ Berlusconis Sendergruppe Mediaset heute verlauten, dass sie nicht mehr auf der Liste möglicher Käufer stehe. (spo)