T-Online sperrt Websites

Etliche bei vDeck gehostete Websites sind über T-Online und 1&1 nicht mehr erreichbar, während ein Aufruf über andere Provider funktioniert. Die Sperrung erfolgt auf IP-Ebene und dürfte im Zusammenhang mit Trojaner-Fällen stehen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter Schmitz

Seit dem gestrigen Freitag, 19. November, mehren sich im Internet Berichte darüber, dass Surfer, die über T-Online oder 1&1 mit dem Internet verbunden sind, bestimmte Websites nicht mehr erreichen können, während ein Aufruf über andere Provider wie AOL, Arcor, Tiscali oder MCI funktioniert.

Betroffen sind, wie es aussieht, zahlreiche Adressen des IP-Strangs 66.235.192.XXX, die zu Webhoster vDeck gehören. Unter den Web-Angeboten, deren Aufruf über T-Online nur noch eine Fehlermeldung erzeugt, sind die folgenden, deren Inhalte keinen Anhaltspunkt dafür liefern, warum jemand sie sperren könnte:

  • www.dreamworldstudio.net
  • www.amclassical.com
  • www.gorillasoft.com
  • www.highschoolfever.com
  • www.lovecapoeira.com
  • www.nodeonline.com
  • www.sobrietystones.com
  • www.woodstockplayhouse.org

Nicht nur der namentliche Aufruf der betreffenden Domains, auch der numerische Aufruf über die IP-Adressen führt ins Leere.

Vor knapp einer Woche hatten gefälschte E-Mails über angebliche Online-Telefonrechnungen für Aufsehen gesorgt, die über den Aufruf einer fingierten Telekom-Seite Trojanische Pferde auf PCs von Websurfern leiteten. Diese Trojaner-Seite war verschiedenen bei vDeck gehosteten Web-Präsenzen untergeschoben worden, unter anderem der Männerrechtler-Site "www.noharmm.org" (66.235.192.199). Insofern spricht einiges für die Vermutung, die Jörg-Olaf Schäfers im journalistischen Weblog medienrauschen äußert, dass T-Online in großzügigem Umfang den Zugang zu Sites gekappt hat, die im Zusammenhang mit Phishing beziehungsweise Trojaner-Aktionen in Erscheinung getreten sind.

Etliche Netzbürger schimpfen in Foren und Weblogs angesichts der Sperrungen über Zensur – dabei zielen Zensurmaßnahmen im eigentlichen Sinne stets darauf ab, bestimmte Inhalte gezielt zu unterdrücken, worum es hier doch offenbar nicht geht. Wahrscheinlicher ist, dass diejenigen der gesperrten Sites, die mit Trojanern und Phishing-Aktionen nichts zu tun hatten, hier durch Nebenwirkungen von Filtermaßnahmen auf IP-Grundlage in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Eine Stellungnahme von T-Online oder 1&1 liegt bislang nicht vor. (psz)