China verpflichtet PC-Hersteller zur Installation von lizenzierten Betriebssystemen

Dadurch soll die illegale Nutzung von Software-Produkten im Land eingedämmt werden. Die Direktive soll auch für importierte Systeme gelten.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die chinesische Regierung hat eine Direktive erlassen, wonach einheimische PC-Hersteller ihre Geräte künftig mit lizenzierten Betriebssystemen ausliefern müssen. Dadurch soll insbesondere die illegale Nutzung von Microsoft-Produkten im Land eingedämmt werden. Bislang verlassen die meisten im China produzierten Computer das Werk ohne Betriebssystem. Kopien von Windows-Betriebssystemen oder Office-Paketen aus Redmond sind zumindest in den Ballungszentren für wenig Geld an nahezu jeder Straßenecke zu bekommen.

Nach Angaben von Wang Ziqinag, Leiter der "National Copyright Administration", soll die Anweisung auch für importierte Systeme gelten. Als lizenzierte Software könnten auch Linux-Betriebssysteme gelten."Wenn wir illegale Software-Kopien nutzen, bringt uns das nicht weiter", erklärte Wang am heutigen Montag vor Journalisten in Peking, "wir sind dabei weder innovativ, noch fördert ein solches Verhalten unsere wirtschaftliche Entwicklung". Microsoft hatte zuletzt mit den drei größten chinesischen PC-Produzenten vereinbart, dass diese schon ab Werk MS-Programme installieren.

Der Schritt Chinas gegen den Volkssport Raubkopieren im eigenen Land erfolgt unmittelbar vor dem anstehenden USA-Besuch von Staatspräsident Hu Jintao, der Mitte April im Weißen Haus erwartet wird. Bereits seit Donnerstag vergangener Woche befindet sich Vize-Regierungschefin Wu Yi zusammen mit rund 200 chinesischen Unternehmern in den Vereinigten Staaten. Die Delegation hat bereits Verträge über die Lieferung von Produkten aus dem Software- und Automobil-Bereich im Wert von mehr als vier Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Die USA hatten zuvor gedroht, im Streit mit China um die "Piraterie" bei Filmen, Musik, Software oder Markenartikeln härter durchgreifen zu wollen. (pmz)